GREMIENWAHLEN

Die Universität ist erstarrt ...

Die Liberale Mittelbau-Liste

Nicht wie das Kaninchen vor der Schlange, nicht vor der Sparwut der Senatsverwaltungen ... Sie ist erstarrt, weil sich zwei Blöcke bis auf's Messer bekämpfen. Wer Schlange ist und wer Kaninchen, man weiß es nicht so genau. Unabhängige und Reformer tragen ihre Vorstellungen von Universität im allgemeinen und von der Zukunft der TU Berlin im besonderen wie einen Schild vor sich her; sie krachen damit aufeinander, mit großem Getöse. Außer diesem Krachen bewegt sich nichts.

Schon in den vergangenen Jahren hatte die Liberale Mitte durch alle Statusgruppen hindurch eine wichtige Funktion: Reformen möglich zu machen, indem sie die hochschulpolitischen Blöcke miteinander ins Gespräch bringt. Genau darin sehen wir unsere Aufgabe: Brücken bauen, damit Bewegung in der Universität entstehen kann, damit die Universität auf die unverschämten Herausforderungen, die von der Politik an sie herangetragen werden, überhaupt reagieren kann. Denn eine zerstrittene TU wird, das haben die letzten Monate gezeigt, als Kaninchen von der Schlange Senat gefressen werden.

Als Liberaler Mittelbau sind wir, die wir für die Wahlen zum Akademischen Senat, zu Konzil und Kuratorium antreten, im übrigen an keine Fraktionszwänge gebunden; frei davon können wir die Interessen aller Mittelbauer verfolgen, derer, die mit Zeitverträgen an der TU arbeiten, wie jener, die hier dauerbeschäftigt sind.

Im einzelnen verfolgen wir diese Ziele:

  • Wir setzen uns dafür ein, daß die längst beschlossene Mittelbaukonzeption konsequent umgesetzt wird. Wir sind gegen Kurz- oder Kürzestzeitverträge und geteilte Stellen, denn diese erschweren die Qualifikation oder machen sie unmöglich. Wir brauchen genügend Zeit für die eigene Arbeit.
  • Wir wollen eine Verwaltung, die uns hilft, keine, der wir dienen. Eine Verwaltungsreform tut not, d.h. die Verwaltung muß abgebaut und vereinfacht werden. Außerdem muß die Verwaltung im Interesse der Universität flexibler werden. Wir wollen keine überflutete zentrale Verwaltung, keine universitätsübergreifenden Gremien, keine Finanzkommission der Berliner Universitäten und keinen Berliner Universitätsrat. Die TU muß sich gegen alle Versuche von außen wehren, in die Hochschulautonomie einzugreifen.
  • Wir verlangen die Erarbeitung einer Konzeption, die die Einstellung von WM's und Tutoren wieder möglich macht, denn ohne WM's werden viele Institute schnell funktionsuntüchtig. Bei der jetzigen Haushaltslage werden fast nur WM-Stellen eingespart. Wir fordern möglichst schnell einen Einstellungskorridor. Außerdem brauchen vor allem wir vom Mittelbau Tutoren in der Lehre. Fehlen sie, müssen wir ihre Arbeit machen.
  • Wir wollen keine Lehraufträge als Ersatz für WM-Stellen, denn Kurzzeit-Lehraufträge sind kein Ersatz für kontinuierliche Arbeit in der Lehre. Man spart dann nur auf Kosten der Lehre.
  • Ferner setzen wir uns dafür ein, daß unser Lehrdeputat nicht überschritten oder erweitert wird. Inzwischen unterrichten immer weniger von uns immer mehr Studenten. Das kann noch schlimmer kommen, wenn Überlast als "Segen von oben" auf uns geschüttet wird.

Als liberaler Mittelbau kämpfen wir gegen die starren hochschulpolitischen Blöcke und gegen die damit verbundene Polarisierung. Nur eine Universität, die sich in wesentlichen Punkten einig ist, kann sich gegen den Druck von außen behaupten.

Akademischer Senat: Liste 4, Konzil: Liste 3, Kuratorium: Liste 3

Dr. Markus Bernauer, Fachbereich 1 Kommunikations- und Geschichtswissenschaft; Nicola Iwanowski, Fachbereich 4 Physik; Christoph Roesrath, Fachbereich 7 Umwelt und Gesellschaft


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