GREMIENWAHLEN

Jetzt erst recht!

Die Reformgruppe Hochschullehrer (RG-HL)

Eine zweijährige Amtsperiode der Selbstverwaltungsgremien geht zu Ende, in der die Reformgruppe Hochschullehrer (RG-HL) im Akademischen Senat (AS) mit vier Sitzen vertreten war. Mit den uns verbundenen Statusgruppen der Studenten, Wissenschaftlichen und Sonstigen Mitarbeitern bestand so eine Einstimmen-Mehrheit im AS (Reformfraktion).

Die Gremienarbeit der vergangenen zwei Jahre stand unter einem in der Geschichte der TU Berlin beispiellosen Druck:

  • Zum einen führte die desolate Finanzsituation des Land Berlins zu verfügten und bis zum Jahr 2000 angekündigten Kürzungen der Berliner Universitätshaushalte, die in dem Zeitraum von etwa acht Jahren seit 1993 einer faktischen Reduktion auf 50% entsprechen. An der TU wird sich folglich die Zahl der Fachgebiete auf etwa die Hälfte reduzieren, womit eine entsprechende Streichung von Studienplätzen einhergeht.
  • Zum anderen durfte und darf die TU Berlin es nicht versäumen, sich in Forschung und Lehre für die kommenden Jahre vorzubereiten, um international konkurrenzfähig zu bleiben. In dieser Situation verwundert es nicht, daß strittige AS-Vorlagen nur mit knappen Mehrheiten beschlossen werden konnten und daß immer wieder unterschiedliche Positionen zum Profil der Technischen Universität Berlin formuliert wurden, die in jeweils bester Absicht von der Reform- und "Fenster"-Fraktion vertreten wurden.

Auch in den nächsten Jahren wird die RG-HL mit den anderen Statusgruppen in Koalition stehen, um die enormen Strukturänderungen der Technischen Universität Berlin sachgerecht und zukunftsorientiert bewältigen zu können. Eine Basis dafür sind die im September 1996 vorgestellten "Hochschulpolitischen Leitlinien der Reformfraktion", die auf 50 Seiten zu den Punkten Hochschulzugang, Studium und Lehre, Forschung, TU-Struktur und -Entwicklung, Universität und Gesellschaft sowie Rechenmodell der Personalausstattung Stellung nehmen. Grundsatz ist, zwar Rahmenvorgaben zu machen, jedoch die Autonomie der Fachbereiche nicht nur zu erhalten, sondern sogar zu verstärken. Dies wird besonders deutlich hinsichtlich der profilgebenden TU-Forschungsschwerpunkte. An Beispielen wird gezeigt, wie sie organisiert und durchgeführt werden sollten. welche es sind, liegt in der Verantwortung der (kooperierenden) Fachbereiche. Hier besteht ein entscheidender Unterschied zu den Entwicklungsplänen des Präsidenten, die bekanntlich thematische Festlegungen treffen.

Die Unterzeichneten stehen dafür ein, daß der Weg der RG-HL in den nächsten zwei Jahren wieder MIT den anderen Statusgruppen beschritten, nicht aber GEGEN die Vertreter der anderen Listen. Es muß die langjährige und als erfolgreich angesehene Linie von Diskurs und Kooperation wieder erreicht werden. Diese Absicht ist kein Wahlversprechen und keine Utopie, sondern in der jetzigen existentiellen Bedrohung der Universitätslandschaft Berlins die einzige Überlebensstrategie für die TU Berlin. Wir sind überzeugt, daß die notwendige sachliche Basis besteht. Zu beheben ist allerdings der (für das vergangene Jahr zugegebene) Mangel an Kommunikation zu den anderen Beteiligten. Hierzu kündigen wir entsprechende organisatorische Maßnahmen an (u.a. Benennung von festen Ansprechpartnern für die einzelnen Fachgebiete, Einladungen zu RG-HL-Treffen, offenes elektronische Forum zur Vorbereitung von AS-Beschlüssen).

Geben Sie uns Ihr Vertrauen und wählen Sie die Reformgruppe Hochschullehrer.

Für die Kolleginnen und Kollegen der Reformgruppe Hochschullehrer: Prof. Dr. Renate Fuchs, Fachbereich 7 Umwelt und Gesellschaft; Prof. Dr.-Ing. Hans Hermann Fernholz, Fachbereich 10 Verkehrswesen und Angewandte Mechanik; Prof. Dr. rer. nat Dieter Ziessow, Fachbereich 5 Chemie


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