ARBEITSPLATZ UNIGefahrstoffe auf dem NetzOnline-Chemikalienbörse besteht seit zwei Jahren - Zentrales Gefahrstoffkataster wird 1997 Pflicht
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Die gesetzlich vorgeschriebenen Gefahrstofflisten wurde bisher meist in den Arbeitsgruppen geführt. Ab 1997 sollen sie in einem zentralen Gefahrsoffkataster zusammengefaßt werden | ||
Wer mit Chemikalien und Gefahrstoffen an der TU Berlin zu tun hat, wird in
Zukunft nicht um Computerhilfe herumkommen. Die Online-Chemikalienbörse an der TU Berlin besteht ja bereits seit nunmehr
zwei Jahren, und ab Februar 1997 soll an der TU Berlin ein zentrales Gefahrstoffkataster zur Pflicht werden, das ebenfalls per
Computer geführt wird. Der Bereich
Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz (SDU) der TU Berlin hilft bei der
praktischen Durchführung und erstellt die notwendige Software. Worum es genau geht und wie die SDU-Mitarbeiter und
-Mitarbeiterinnen helfen, beschreibt der folgende Beitrag.
Wer in einem Bereich mit chemischen Labors arbeitet, kennt die Situation: Je mehr verschiedene Chemikalien vorhanden sind und je mehr Personen mit diesen umgehen, um so schwieriger wird es, einen Überblick über die Bestände zu bekommen und auch zu behalten. Einige Chemikalien-Verwalter führen Karteikarten, auf denen schon mehrfach etwas durchgestrichen und ergänzt wurde. Andere verwenden bereits Tabellen in Textverarbeitungsprogrammen oder haben sich gar ein kleines Datenbank-Programm gestrickt. Bereits seit 1994 sind Firmen und auch Organisationen wie die TU Berlin nach der Gefahrstoffverordnung verpflichtet, Verzeichnisse der verwendeten und gelagerten Gefahrstoffe zu führen. Diese Listen wurden bisher dezentral, meist auf Ebene der Arbeitsgruppen geführt - wenn überhaupt. Sie sollen nun TU-zentral zusammengeführt werden, um z. B. bei einem Brand die Feuerwehr schneller und zuverlässiger über gefährliche Stoffe informieren zu können. Hierbei kommt es freilich nicht darauf an, die tagesaktuellen Chemikalienmengen zu kennen, vielmehr sollen die Gebindegrößen im Überblick erfaßt werden - unabhängig davon, ob die Gebinde nun halbvoll oder fast leer sind. Diese Daten werden nun keineswegs öffentlich, sondern werden ausschließlich für SDU und die Zuständigen der jeweiligen Bereiche zugänglich sein. Um den TU-Mitgliedern die Führung dieser Listen zu erleichtern, wird derzeit im Bereich Sicherheitstechnische Dienste und Umweltschutz ein zentrales Gefahrstoffkataster-Programm entwickelt. Dadurch soll es möglich werden, lokale Gefahrstoffverzeichnisse - z. B. aus einem Institut - in eine TU-zentrale Online-Datenbank einzugeben. Außerdem soll man dort zukünftig auch andere Chemikalienbestände verwalten können, die nicht der Gefahrstoffverordnung unterliegen. Voraussetzung für den Einsatz ist ein geeigneter Computer, der an das TU-Campusnetz WOTAN angeschlossen ist. Zur Pflicht wird die Verwendung dieses Online-Gefahrstoffkatasters für alle in Frage kommenden Bereiche der TU Berlin voraussichtlich ab Anfang 1997. Dann soll das Programm zum Einsatz kommen. Bis zur Fertigstellung des Online-Gefahrstoffkatasters sollten bestehende Verzeichnisse bereits EDV-gestützt geführt werden, betont man bei SDU. Dafür wurden bereits spezielle Tabellen-Vorlagen entwickelt, die für die Textverarbeitungsprogramme Winword und AmiPro geeignet sind. Sie sind über Diskettenversand sowie den WWW-Service von SDU erhältlich (siehe Kasten). Wer seine Listen mit anderen Programmen erstellt (z. B. MS Excel, dBase o. a.), sollte sich aber schon jetzt informieren und an die Grundstruktur der Tabelle halten. Nur dann wird eine problemlose Übernahme in das Gefahrstoffkataster möglich sein. Neben dem Gefahrstoffkataster wird bei SDU außerdem eine Schnittstelle zur Online-Chemikalienbörse der TU entwickelt. Sie soll die Übernahme von überschüssigen Beständen als Angebot in die Chemikalienbörse vereinfachen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, daß SDU Laborchemikalien nur dann als Sonderabfall entsorgt, wenn diese zuvor in der Chemikalienbörse angeboten wurden und nicht weitervermittelt werden konnten. Die Chemikalienbörse soll in Zukunft durch eine gemeinsame Windows-Oberfläche mit dem Gefahrstoffkataster komfortabler nutzbar werden. Frank Ziemann
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