AUSLAND

Ab nach Europa - aber schnell

Die Nachfrage der deutschen Studierenden, die mit einem SOKRATES/ERASMUS-Stipendium der EU im europäischen Ausland studieren wollen, ist gegenüber dem Vorjahr um ein Drittel gestiegen. Über 30000 deutsche Stipendien haben die Hochschulen für das Studienjahr 1997/98 angemeldet. Für sie stehen 22,7 Millionen DM zur Verfügung - ungefähr der gleiche Betrag, den die deutschen Studierenden im Vorjahr erhielten. Diese Zahlen nannte der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD), der das Programm in Deutschland koordiniert. Das bedeutet, daß rechnerisch pro Student und Monat nur noch 50 Ecu (= 100 DM) zur Verfügung stehen.

Die TU Berlin hatte beim DAAD insgesamt 495 SOKRATES/ERASMUS-Stipendien beantragt. Das war bereits im Juli letzten Jahres geschehen. Die offiziellen Zusagen über die gewährten Stipendien trafen erst kürzlich, zum Ende des Sommersemesters ein. "Sehr unzufrieden" ist die ERASMUS-Koordinatorin an der TU Berlin, Dr. Carola Beckmeier, denn die ersten Studierenden wollen schon im September im Ausland sein. "Durch dieses schleppende Verfahren kann man die Studierenden nur schwer bei der Stange halten", ärgert sich die Koordinatorin, "wir wurden von Brüssel in den letzten Monaten ständig vertröstet."

Bei der jüngsten Antragsrunde für SOKRATES/ERASMUS-Stipendien wurde England zum ersten Mal als Lieblingsziel der deutschen Antragsteller abgelöst. Frankreich steht jetzt in der Gunst der jungen Deutschen ganz oben, und zwar mit 6851 Anträgen (= 22,4 %). Nach England wollen aber immer noch 6638 Studierende aus der Bundesrepublik (= 21,7 %). Die deutschen Bewerber und Bewerberinnen studieren meistens Betriebswirtschaftslehre (20,5 %), Sprachen (16,7 %) und Ingenieurwissenschaften (15,3 %).

rs


© 7-9/'97 TU-Pressestelle [ ]