MENSCHEN

Wissenschaft am Wochenende

Von Haus aus ist er Physiker und Spezialist für optische Eigenschaften von Halbleiter-Kristallen. Besonders gut kennt er sich mit Gallium-Nitrid-Kristallen aus, mit deren Hilfe man neuartige Leuchtdioden, etwa zur Raumbeleuchtung, bauen kann - aber zum Forschen kommt der promovierte Wissenschaftler derzeit kaum. "Die Wissenschaft spielt sich jetzt nur noch in meiner Freizeit ab", sagt Patrick Thurian, der seit April persönlicher Referent der drei TU-Vizepräsidenten ist. Er unterstützt die Vizepräsidenten in ihrer täglichen Arbeit, koordiniert Termine, bereitet Sitzungen vor und begleitet sie auf Treffen innerhalb und außerhalb der Universität.

Patrick Thurian

"Eine wirklich spannende und vielfältige Tätigkeit ist das", freut sich Thurian. Er entdeckt ein Institut nach dem anderen, hat mit Berufungsverhandlungen zu tun und bereitet die Evaluationsmaßnahmen für die Lehre vor. "Ich lerne die Uni mal von einer ganz anderen Seite kennen." Und das obwohl der gebürtige Berliner schon einige Zeit an der TU Berlin ist: Von 1984 bis '89 studierte er hier, promovierte 1994 und war dann wissenschaftlicher Mitarbeiter, zuletzt beim jetzigen TU-Vizepräsidenten Christian Thomsen.

Bei der neuen Arbeit kommen ihm Erfahrungen zugute, die er bei der Organisation von wissenschaftlichen Tagungen sammeln konnte. Zum Beispiel bei einer großen Physiker-Tagung, zu der 1995 rund 4400 Physiker an die TU Berlin kamen. "Da habe ich gemerkt, daß mir organisatorische Aufgaben ganz gut liegen", erinnert sich der Physiker.

Die Tätigkeit als Referent sei schon eine "Unterbrechung", so der 32jährige, denn sein berufliches Ziel ist nach wie vor eine wissenschaftliche Laufbahn. Aber es sei halt schwer abzuschätzen, ob man in den kommenden Jahren eine Stelle in den Hochschulen bekommen könne. "Daher ist es auch wichtig, mal etwas anderes zu machen."

Wenn er wissenschaftlich arbeitet, dann schreibt er am Wochenende gelegentlich an einer wissenschaftlichen Veröffentlichung. Sonst trifft er sich in seiner Freizeit gerne mit Freunden, spielt Schach und Squash. Und im Urlaub geht es hoch hinaus zum Bergsteigen, manchmal bis in die Steilwände der Dolomiten, wie man auf einem Foto in seinem neuen Büro sehen kann.

rs


© 7-9/'97 TU-Pressestelle [ ]