STUDIERENDE

Die Qual der Studienwahl

TU-Infotage: Was wollen Schüler von der Universität?

Viele Schülerinnen und Schüler sind sich nicht sicher, welches Studienfach sie wählen sollen - das ergab eine Befragung unter 130 Besucher/innen bei den TU-Infotagen am 13. und 14. Mai
Die Qual der Wahl" - so lautete der Titel einer Veranstaltung im Rahmen der TU-Informationstage, auf den sich am 13. und 14. Mai Berliner Schülerinnen und Schüler über mögliche Studienfächer an der TU Berlin informierten.

Wie bereits im Vorjahr wollten Prof. Dr. Claudio Hofmann und Rebekka Orlowsky vom Studienbüro des Fachbereichs 2 Erziehungs- und Unterrichtswissenschaften Hilfestellungen bei der Studienwahl geben. 130 Schülerinnen und Schüler nahmen dieses Angebot an und bekamen Strategien zur Entscheidungsfindung präsentiert, die sie auch ansatzweise ausprobieren konnten. Unter anderem bekamen die Teilnehmer/innen ein Kriterienraster zur Studien- und Berufswahl an die Hand und lernten, wie sie sich in Paar-Interviews, fiktiven Bewerbungsschreiben und Simulationen von Vorstellungsgesprächen auf ihre Wahl vorbereiten können.

Darüber hinaus wurden die Teilnehmer/innen zu ihren Wünschen und Ängsten befragt. Ein für die Veranstalter/innen überraschendes Ergebnis: Über 90 Prozent der Anwesenden hatten sich bereits für den Weg in die Universität entschieden. Eine Fachhochschul- oder Berufsausbildung spielte für sie kaum eine Rolle. Die Hälfte der Anwesenden war sich jedoch unsicher, an welcher der drei Berliner Universitäten sie sich letztendlich einschreiben würden.

Zwei Drittel der befragten Schülerinnen und Schüler war sich zudem unsicher über das künftige Studienfach. Sie schwankten zwischen mindestens drei Studiengängen, wobei die Grenzen zwischen Natur- und Ingenieurwissenschaften auf der einen Seite und den Geistes- und Sozialwissenschaften auf der anderen so gut wie nicht überschritten wurde. Das Schwergewicht der Studienwünsche lag auf den Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Betriebswirtschaftslehre. Den Wunsch, Lehrer bzw. Lehrerin zu werden, äußerten nur fünf Teilnehmer/innen. Dies mag sich dadurch erklären, daß Schülerinnen mit einem größeren Interesse an geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer, Jura und Medizin sich bereits in der Informationsphase stärker an die anderen Berliner Universitäten und deren Schülerinformationstage wenden, so die Einschätzung der "Qual der Wahl"-Veranstalter/innen.

Mit Hilfe von Partnerinterviews und Abstimmungen wurden die Teilnehmer/ innen außerdem zu Einflußfaktoren, Motiven und Ängsten bei der Studien- und Berufswahl befragt. Dabei zeigte sich, daß die Schule den größten Einfluß bei der Wahl hatte, noch vor Eltern und Freunden.

Auf die Frage nach den Motiven, wegen derer man sich für ein bestimmtes Studienfach entschließt, rangierte für über ein Drittel der Teilnehmer/innen das "persönliche Interesse" an erster Stelle. Mit Abstand folgten die Motive "wirtschaftliche Sicherheit", "Chancen auf dem Arbeitsmarkt", "Wissens- und Erkenntnisdrang" sowie das Bedürfnis nach "kreativer Entfaltung". Weit abgeschlagen fand sich "gesellschaftliches Ansehen" als Antrieb.

Angesprochen auf ihre Ängste gab fast die Hälfte der Schülerinnen und Schüler an, sich vor einer Fehlentscheidung in der Studien- und Berufswahl zu fürchten. Weitere furchtauslösende Faktoren waren die Unvorhersehbarkeit der Arbeitsmarktentwicklungen, zu hoher Leistungsdruck oder ein mögliches Scheitern im Studium. Die Sorge um zu wenig Freizeit hingegen treibt die Teilnehmer/innen nicht um.

tui


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