STUDIERENDE

Chipkarten für die Hochschulen

Wann kommt die Rückmeldung per Plastikkarte?

An der TFH Berlin will man 1998 die studentische Chipkarte einführen, an der TU wartet man noch

Die Technische Fachhochschule (TFH) Berlin will ihren Studierenden zum Sommersemester 1998 als erste Berliner Hochschule eine Chip-Karte in die Hand geben. Sie soll die Daten des traditionellen Studentenausweises speichern und als elektronische Geldbörse funktionieren. Dies geht aus der Beantwortung einer kleinen Anfrage im Berliner Abgeordnetenhaus hervor. Darin wurde gefragt, wie weit die Berliner Hochschulen mit der Einführung von Chipkarten seien.

Am weitesten sind die TFH und die Humboldt-Universität. Sie hatten gemeinsam mit einer Beratungsfirma und einer Bank bereits eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. An der Technischen Fachhochschule soll es nun in einem Jahr losgehen.

In einer ersten Stufe sollen die TFH-Karten genutzt werden, um die Rückmeldung zu beschleunigen: Die Studentendaten werden per Chipkarte im Rückmeldebüro übertragen; die Immatrikulationsgebühren werden auf dem gleichen Weg über die aufladbare Karte abgebucht. Ähnlich soll es beim Anmelden und Bezahlen in der Bibliothek, beim Hochschulsport oder bei der Beglaubigung von Urkunden funktionieren.

In einer späteren Stufe sollen sich die TFH-Studierenden per Chipkarte auch zu Lehrveranstaltungen und Prüfungen anmelden. Zugangsberechtigungen, etwa zu Labors und Parkplätzen, sollen dann auch per Chipkarte erfolgen.

"Aus datenschutzrechtlichen Gründen bestehen zur Zeit noch erhebliche Bedenken", betont der Berliner Senat in seiner Antwort auf die Kleine Anfrage. Auf jeden Fall wäre für den Chip-Ausweis eine besondere rechtliche Grundlage notwendig, etwa durch eine Ergänzung der Studentendatenverordnung.

Wichtig: Die Hochschulen können ihren Studierenden zwar eine Chipkarte als Ausweis vorschreiben. Für die Nutzung als aufladbare elektronische Geldbörse gilt das aber nicht. Ob sie diese Funktion zusätzlich wollen, müssen die Studierenden selbst entscheiden können.

An der TU Berlin wird auch an studentische Chipkarten gedacht. Allerdings will man nach Auskunft von TU-Kanzler Ulrich Podewils erst loslegen, wenn positive Erfahrungen von anderen Unis vorliegen und dann ein fertiges Produkt übernehmen. "Im Moment", so Podewils, "liegt noch keine wirklich marktfähige Entwicklung vor."

rs


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