MENSCHEN

Ideen für den S-Bahnhof Blankenfelde

TU-Studenten gewinnen einen Anerkennungspreis im Schinkel-Wettbewerb 1996/97

Die Aufgaben, die die TU-Studierenden zu bewältigen hatten, waren vielfältig: Der Bahnhof Blankenfelde solte für die Durchfahrt von schnellen Zügen umgebaut werden. Außerdem sollte das Umsteigen zwischen Regionalverkehr und S-Bahn verbessert werden. Und alles möglichst billig

Ob bei S-Bahn oder Fernbahn - auf vielen Strecken innerhalb und außerhalb Berlins wird gebaut - es werden Strecken saniert, Anschlüsse gebaut oder Bahnhöfe verändert. Betroffen von baulichen Eingriffen wird eines Tages auch der Regional- und S-Bahnhof Blankenfelde sein, der südlich des Berliner Außenrings auf der sog. "Dresdner Bahn", das heißt auf der Strecke Berlin-Dresden, liegt. Was dies für den Bahnhof Blankenfelde an baulichen Veränderungen mit sich bringt, damit haben sich Dirk Barthel, Ludger Strathmann und Nicolas Wille von der TU Berlin beschäftigt.

Die drei Studenten sollten im Rahmen einer Lehrveranstaltung zum Thema "Entwurf von Anlagen spurgebundener Verkehrssysteme" im Fachgebiet "Eisenbahnwesen und spurgebundener Nahverkehr" ein neues Konzept für den Bahnhof Blankenfelde erarbeiten. Dipl.-Ing. Klaus Wurster, der den Studierenden diese Aufgabe gestellt hat, schlug ihnen darüber hinaus auch die Teilnahme am Schinkel-Wettbewerb vor - mit Erfolg, denn die drei angehenden Ingenieure wurden in der Fachsparte Eisenbahnbau mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet.

Die Dresdner Bahn soll für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (optimal sogar 200 km/h) ausgebaut werden. Für die an der Strecke liegenden Bahnübergänge und Bahnhöfe hat dies Folgen, da Strecke und Bahnhöfe für den schnellen Verkehr optimiert werden müssen. Für den Bahnhof Blankenfelde bietet sich darüber hinaus an, im Zuge der Baumaßnahmen die schlechte Umsteige-Situation zwischen Regionalverkehr und S-Bahn zu verbessern. Dies alles sollte außerdem mit möglichst geringen Baukosten umgesetzt werden. So lautete die Aufgabe, die die Studierenden zu lösen hatten. Dirk Barthel, Ludger Strathmann und Nicolas Wille haben in ihrem Konzept diese Punkte berücksichtigt und sowohl den kompletten Umbau der Gleisanlagen als auch bauliche Veränderungen am Bahnhof sehr genau dargestellt. Nicht nur das Konzept, sondern auch die ansprechende Präsentation des Entwurfs, in dem die Lage im Netz, das vorgesehene Zugprogramm, ein Bildfahrplan, die Fahrgastströme und das städtebauliche Umfeld dargestellt sind, hatte die Jury überzeugt.

INSGESAMT 229 BEWERBUNGEN

Insgesamt hatten sich am Schinkelwettbewerb 1996/97, der vom Architekten- und Ingenieurverein zu Berlin (AIV) ausgelobt wird, 480 Wettbewerbsteilnehmer mit 229 Arbeiten beworben. Der Wettbewerb richtet sich an junge Architekten und Ingenieure verschiedener Sparten vom Städtebau, Kunst und Bauen bis hin zum Wasserbau. Vergeben wurden in diesem Jahr insgesamt vier Schinkelpreise, zehn Anerkennungspreise und fünf Sonderpreise für die unterschiedlichen Sparten an Gruppen oder Einzelteilnehmer.

Der Anerkennungspreis der Fachsparte Eisenbahnbau, mit dem Dirk Barthel, Ludger Strathmann und Nicolas Wille von der TU Berlin ausgezeichnet wurden, ist mit 3000 DM dotiert. Die drei Studierenden haben bei der Seminararbeit interdisziplinär gearbeitet: Dirk Barthel studiert Planung und Betrieb im Verkehrswesen, Ludger Strathmann Stadt- und Regionalplanung und Nicolas Wille Fahrzeugtechnik.

Bettina Weniger


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