AKTUELLES

HRG-NOVELLE /rs/ Bundesbildungsminister Jürgen Rüttgers hat den Bundesländern Ende April einen Entwurf für ein neues Hochschulrahmengesetz (HRG) vorgelegt. Darin ist vorgesehen, daß sich Hochschulen zukünftig in Numerus-clausus-Fächern einen Teil der Studierenden selbst aussuchen können. Der Entwurf sieht außerdem vor, daß alle Studierenden bis Ende des ersten Studienjahres einen ersten Leistungsnachweis vorlegen. Die Regelstudienzeit an Universitäten soll nur noch in Ausnahmen neun Semester überschreiten. Universitäten und Fachhochschulen sollen in Zukunft auch gestufte Abschlüsse mit "deutlicher Berufsorientierung" anbieten.

STUDIENABSCHLÜSSE /rs/ Mehr junge Menschen als je zuvor werden in diesem Jahr in Deutschland ein Studium abschließen. Nach Schätzungen der Kultusministerkonferenz (KMK) sollen 1997 knapp 234000 Absolventen und Absolventinnen die Hochschulen mit einem Examen verlassen. Das wäre eine Verdoppelung gegenüber dem Stand von 1980. Die Prognosen der KMK erstrecken sich bis ins Jahr 2002: Danach soll die Zahl aus demographischen Gründen im Jahr 2000 kurzfristig auf 215300 sinken; zwei Jahre später rechnet die KMK dann wieder mit 220500 erfolgreichen Abschlüssen.

ZWEITER VERSUCH /rs/ Glück im Unglück für die TU-Metallforscher, die im April mit ferngesteuerten Versuchen an der Spacelab-Mission teilgenommen hatten. Wie wir in unserer April-Ausgabe berichteten, mußte die Raumfähre Columbia aus technischen Gründen ihren Flug nach nur vier Tagen abbrechen. Nun bereitet die amerikanische Raumfahrtorganisation NASA einen Ersatzflug vor. Er soll am 1. Juli starten und dann zwei Wochen im All bleiben. Dann sollen die Wissenschaftler vom Institut für Metallische Werkstoffe ihr vollständiges Experimentierprogramm abarbeiten. Auf dem Plan stehen insgesamt 22 Metallproben, die sie in der Schmelzvorrichtung TEMPUS auf ihre Materialeigenschaften hin untersuchen wollen.

WISSENSCHAFTSVEREIN /rs/ Nach dem Vorbild der American Association for the Advancement of Science (AAAS) haben Wissenschaftler aus 25 Ländern im März in Straßburg eine europäische Wissenschaftsorganisation mit dem Namen "Euroscience" aus der Taufe gehoben. Die knapp 200 Gründungsmitglieder haben einen hohen Anspruch, wenn sie der AAAS nacheifern wollen: Die "Triple-A-S" ist mit 145000 Mitgliedern nämlich die größte Wissenschaftsorganisation der Welt und insbesondere als Herausgeberin des Wissenschaftsmagazins Science bekannt. Wie ihr Vorbild will sich Euroscience als Lobby der Wissenschaften und als Plattform für öffentliche Diskussionen betätigen. Der Verein soll für Menschen aus der Wissenschaft genauso offen sein wie für Nichtwissenschaftler, z. B. Lehrer, Journalisten und interessierte Laien. Die Mitgliederwerbung läuft an und soll die Mitgliederstärke bis Ende des Jahres auf 1000 anwachsen lassen. Nähere Infos zu Euroscience bietet ein Bulletin, das im World Wide Web zu finden ist: http://www.iway.fr/sc/tribune/eurosc.htm

STUDIENBAROMETER /rs/ Das Studienbarometer wird auch im kommenden Wintersemester die Stimmung in einigen TU-Studiengängen messen. 1995 und 1996 hatte die TU-Leitung bereits Studierende aus insgesamt 15 Studiengängen befragt. Die rund 1600 Studierenden wurden nach ihrer Meinung zum Lernklima, dem Lehrangebot und den Rahmenbedingungen (Bibliothek, Verwaltung, Räume) befragt. Für die dritte Runde des TU-Studienbarometers sind neun Studiengänge vorgesehen: Germanistik/ Deutsche Philologie, Mathematik, Psychologie, Stadt- und Regionalplanung, Angewandte Geowissenschaften, Verkehrswesen, Technische Informatik, Betriebswirtschaftslehre und Biotechnologie. Die "Studienbarometer"-Umfrage wurde an der FU Berlin entwickelt und soll helfen, die Zufriedenheit und Unzufriedenheit der Studierenden mit ihrer Studiensituation zu erkennen und entsprechende Probleme zu beseitigen.

WENIG FRAUEN /rs/ An deutschen Hochschulen sind pro 100 Männer nur 73 Frauen immatrikuliert. Das ist nach einer Erhebung des Statistischen Amtes Eurostat der niedrigste Frauenanteil innerhalb der Europäischen Union (EU). Im Durchschnitt stehen 99 Frauen 100 Männern gegenüber. Vor zehn Jahren lag dieser Durchschnitt noch bei 85 zu 100. In den höheren Bildungseinrichtungen in Dänemark, Finnland, Schweden, Spanien und Portugal sind junge Frauen heute häufiger vertreten als ihre Kommilitonen.

DAAD-FÖRDERFIBEL /rs/ Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat seine neueste Sammlung aktueller Förderungsmöglichkeiten für Studierende und Wissenschaftler/innen herausgegeben. "Studium, Forschung, Lehre im Ausland - Förderungsmöglichkeiten für Deutsche" bietet fast rund 380 Seiten Stipendien, Programme und gesetzliche Förderungen für das Akademische Jahr 1997/98. Das Buch ist im Akademischen Auslandsamt der TU (Raum H 40) erhältlich.

PERSONALVERSAMMLUNG /rs/ Die nächste Personalversammmlung für die Beschäftigten der TU Berlin findet am Mittwoch, dem 21. Mai, statt. Die drei großen Tagesordnungspunkte lauten "Krisengebiet Hochschule", "Krisenmanagement" und "Krisenbewältigung". Unter diesen Überschriften sollen Themen wie "betriebsbedingte Kündigungen", "Stellenabbau", "Privatisierung" und "Abbau von Beteiligungsrechten" besprochen werden. Die Personalversammlung beginnt um 9.00 Uhr im Audimax im TU-Hauptgebäude.

TELEFON I /rs/ Weil einige Telefonabrechnungen an der Uni Konstanz ungewöhnlich hoch ausfielen, wurden die 0190-Nummern, unter denen vor allem Telefonsex angeboten wird, gesperrt. Die Hochschulzeitschrift unicum berichtete, daß an einem Anschluß Kosten von über 1000 DM aufgelaufen seien. Wer aus dienstlichen Gründen eine 0190-Nummer anwählen will, muß jetzt eine Freischaltung der Verbindung verlangen. Nach Feierabend sollen die Apparate außerdem künftig mit einem Code "verschlossen" werden, damit der offensichtliche Mißbrauch ein Ende hat.

TELEFON II /rs/ Private und dienstliche Telefongespräche in der Berliner Verwaltung sollen noch im Laufe dieses Jahres "technikunterstützt erfaßt und verarbeitet" werden. Das ist die Absicht von Innensenator Jörg Schönbohm, der dem Senat im April einen entsprechenden Bericht vorgelegt hat. Bisher war eine getrennte Gebührenabrechnung rechtlich nicht möglich. Nachdem das Gesetz über die Informationsverarbeitung in der allgemeinen Verwaltungstätigkeit im vergangenen Februar geändert wurde, existiert nun die Möglichkeit. Bis Mitte dieses Jahres soll außerdem eine genaue Regelung für die Berliner Verwaltung herausgegeben werden, die die getrennte Erfassung und Abrechung privater und dienstlicher Gespräche ermöglicht.

FERIEN /tui/ Deutsche Industrie-Arbeitnehmer hatten 1996 durchschnittlich mehr als acht Wochen bezahlten Urlaub - Urlaubs- und Feiertage zusammengerechnet. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IDW) in Köln berechnet. Das gibt im internationalen Vergleich einen dritten Platz für die alten Bundesländer (41,4 Tage) und einen vierten Platz für den Osten Deutschlands (40,2). Nur finnischen und italienischen Industriearbeitern (46,5 bzw. 43) geht es in puncto bezahltem Urlaub besser: Sie bekamen für die Beibehaltung der 40-Stunden-Woche zusätzliche freie Tage. Die meisten europäischen Länder weisen zwischen 30 (Norwegen, Irland) und knapp 40 Tagen auf (Spanien, Niederlande). Für Japan kommen die IDW-Statistiker auf 31 Tage. Abgeschlagen am Ende der Skala rangieren die Industrie-Arbeiter in den USA mit durchschnittlich 11 bezahlten Feiertagen und 12 Tagen tariflichem Jahresurlaub.

VERTRIEB /rs/ Die Vertriebsabteilung eines Unternehmens ist die Schnittstelle zu den Abnehmern und liefert Informationen über neue Märkte und deren Entwicklung. Deshalb fördert das Bundesforschungsministerium (BMBF) ein Verbundvorhaben, das den Vertrieb deutscher Unternehmen verbessern soll. "InnoVert - Multimediale IuK-Technologien und neue Organisatonsstrukturen im Vertrieb" heißt das Vorhaben, das bis 1999 mit vier Millionen DM unterstützt wird. Wissenschaftlich begleitet und unterstützt wird InnoVert von Wissenschaftlern der TU München, der Uni Stuttgart, dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut und der Firma ATB, Chemnitz. Auf dem Programm stehen unter anderem multimedia-gestützte Teamkonzepte und Qualifizierungskonzepte für Vertriebsmitarbeiter/innnen.


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