TU intern - November 1997 - Medien

Fachliteratur im Sauseschritt

SUBITO - der schnelle Weg zur Originalliteratur vom eigenen Rechner aus
An der Computerkonsole bestellen und per Fax beliefert werden - SUBITO macht's möglich

Eine bekannte Szene in der Bibliothek: Bei der Quellensuche stößt man auf einen äußerst relevanten Fachaufsatz für die dringende Hausarbeit ... aber leider ist die Zeitschrift nicht an der eigenen Unibibliothek vorhanden, und über den bundesweiten Leihverkehr dauert es mehrere Wochen. Sehr viel schneller soll es jetzt mit Hilfe von Fax, E-Mail und Dateitransfer gehen. Kurt Penke von der TU-Universitätsbibliothek beschreibt, was das Projekt Subito seit kurzem möglich macht.

Die Klage ist so alt, wie die Recherche in Online-Referenzdatenbanken: Was nutzt dem Wissenschaftler die schnelle Lieferung umfangreicher Literaturlisten, wenn für die Beschaffung der Originalliteratur teilweise wochenlange Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. Ist das gewünschte Buch oder der Fachaufsatz nämlich nicht in der eigenen Bibliothek vorhanden, wird der sogenannte "Rote Leihverkehr" eingeschaltet, eine Prozedur, in der der Leihschein nach Feststellungen der Uni Konstanz durchschnittlich 18 Tage durch deutsche Bibliotheken wandert.

Das sogenannte Subito-Projekt, eine "Bund-Länder-Initiative zur Beschleunigung der Literatur- und Informationsdienste", soll durch Einsatz moderner Kommunikationsmedien Abhilfe schaffen. Langfristiges Ziel ist es, dem Benutzer an seinem Arbeitsplatz möglichst die gesamten Kataloge der deutschen und später der internationalen wissenschaftlichen Bibliotheken unter einer einheitlichen Oberfläche zur Verfügung zu stellen. Durch eine Recherche soll man die Bibliothek ermitteln können, die die gewünschte Literatur bereitstellt, und dort online bestellen. Die bestellten Dokumente werden von der Bibliothek im Idealfall in elektronischer Form über das Netz zum Arbeitsrechner des Bestellers geliefert.

Am 1. Oktober 1997 wurde die erste Testphase von SUBITO gestartet. Der Benutzer recherchiert in der Zeitschriftendatenbank des Deutschen Bibliotheksinstituts, der zentralen Datenbank aller in den großen deutschen Bibliotheken vorhandenen Zeitschriften, zeitschriftenartigen Reihen, Schriftenreihen und Zeitungen. Gegenwärtig stehen 17 große deutsche Bibliotheken als Lieferbibliotheken bereit. Von diesen dürfte die Technische Informationsbibliothek Hannover (TIB) für die TU Berlin von besonderem Interesse sein, denn die TIB ist die deutsche Zentralbibliothek für Ingenieurwissenschaften, Technik und Naturwissenschaften und hat rund 37000 Zeitschriften im Angebot.

Das Bestellverfahren läuft folgendermaßen: Der Benutzer wählt mit seinem Internet-Browser die SUBITO-URL http://www.subito-doc.de . Hier werden detaillierte Angaben zum Verfahren gemacht. Über die Knöpfe "Zugangssysteme" und danach "SUBITO" klickt man sich weiter und läßt sich als neuer Benutzer registrieren. Umgehend erhält man per E-Mail, Fax oder Post Paßwörter zugeteilt, mit denen man sich bei Bestellungen anmeldet.

In der Zeitschriftendatenbank kann man dann nach einem gesuchten Zeitschriftentitel recherchieren. In einer Ergebnisliste, die Angaben zur Zeitschrift sowie den Standort mit Signatur enthält, sind außerdem die SUBITO-Lieferbibliotheken aufgeführt.

In dieser Liste kann man die bevorzugte Lieferbibliothek auswählen und die persönlichen Bestelldaten eingeben. Dazu gehören Aufsatztitel, Liefermodus (E-Mail, FTP, Fax, Post, Kurier Selbstabholung), Formate für elektronische Lieferformen (GIF, TIFF, JPEG, Postscript) und Zahlungsmöglichkeiten (Rechnung, Einzug, Kreditkarte).

Die Kosten pro Aufsatz bis zu 20 Seiten betragen fünf Mark für die elektronische Lieferung, acht Mark für die Post- und zehn Mark für die Fax-Lieferung. Für den Normaldienst wird eine Bearbeitungszeit von drei Werktagen zugesichert. Für den teureren Eildienst muß man mit einem Werktag rechnen.

Kurt Penke


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