ÖFFENTLICHKEIT

Sommerloch?

/rs/ Während der Sommermonate ist nicht viel los an der Uni - das denkt man jedenfalls leicht, wenn man durch leere Gänge wandelt und in verwaiste Hörsäle hineinschaut. Trotz Ferienatmosphäre auf dem Campus hat sich aber einiges getan zwischen Juli und Oktober. In puncto Wissenschaft und Öffentlichkeit sind einige interessante Ereignisse zu verzeichnen. Von Sommerloch also keine Rede: Die TU-Pressestelle und der TU-Wissenstransfer, der den Forschungsmarkt Berlin organisiert, hatten alle Hände voll zu tun. TU intern listet auf, was sie auf die Beine stellten:

Verkleidung war Pflicht beim "Schaustellen"-Besuch im TU-Reinraumlabor
SCHAUSTELLE / Von Juni bis August zeigte die Hauptstadt im Rahmen der "Schaustelle Berlin" einige Orte, die man sonst nur selten zu Gesicht bekommt. Die TU Berlin machte mit, und so präsentierte die Pressestelle einige TU-Schmuckstücke der Forschung. Die Gäste besuchten im Juni das Reinraumlabor am Forschungsschwerpunkt "Technologien der Mikroperipherik", das Produktionstechnische Zentrum am Spreebogen (die "Fabrik der Zukunft") und die Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau im Tiergarten. Weitere Visiten gingen in das Institut für Schiffs- und Meerestechnik sowie in das Fachgebiet Bionik und Evolutionstechnik. Das Institut für Geowissenschaften II bot außerdem stadtgeschichtliche Rundgänge durch Berlin an, in denen die Herkunft und Bedeutung von Steinen im Bild der Stadt erläutert wurden.

Besucher aller Altersklassen entdeckten die "Schaustelle" TU Berlin: Zum Beispiel beim Farbenmischen im Fachgebiet Bionik und Evolutionstechnik (l.) und in der Schiffs- und Meerestechnik(r.).
FUNKAUSSTELLUNG / An der Internationalen Funkausstellung (IFA), die vom 30. August bis 7. September auf dem Berliner Messegelände stattfand, nahm die TU Berlin im Rahmen eines bundesweiten Forschungsstandes mit zwei Beiträgen teil. Aus dem Institut für Wirtschaftsinformatik kam ein "Agentenbasierter Elektronischer Marktplatz am Beispiel eines Travel Assistant Agent", mit dem man sich über das Internet eine Reise zusammenstellen kann. Der TU-Forschungsschwerpunkt TUBKOM stellte neue Formen des TeleLearning vor. Neben WWW-Präsentationen von Lehrinhalten wurden auch interaktive Simulationen zur Visualisierung naturwissenschaftlicher Experimente vorgestellt sowie Videokonferenzen, wie sie bereits im "Virtual College Berlin-Brandenburg" erprobt werden. Organisiert wurde der Forschungsstand "Technisch-Wissenschaftliches Forum" von der Abteilung Wissenstransfer (WTB) der TU Berlin.

FEST DER IDEEN / 5000 Gäste hatte Bundespräsident Roman Herzog zum "Fest der Ideen" am 12. September ins Schloß Bellevue eingeladen: Wissenschaftler, Künstler und jede Menge kreative Köpfe. Spannende und anschauliche Einblicke in die Ideen, die an der TU Berlin entwickelt werden, gab es bei den fünf TU-Exponaten. Vom Institut für Technische Informatik kamen der fliegende Roboter TUBROB sowie ein Sensorhandschuh zur Erkennung von Gebärden. Eine TU-Projektwerkstatt präsentierte die Heißwasser-Rakete Aquarius X-Pro, und vom Institut für Optik wurde ein Laser zur Hornhautbehandlung bei Fehlsichtigkeit vorgestellt. Im Internet-Café des Ideen-Fests half dann der am Fachbereich Informatik entwickelte Internet-Suchdienst Fireball bei der Recherche nach Seiten im World Wide Web.


TAG DES DENKMALS / In der ganzen Bundesrepublik hieß es am 14. September: Tag des Denkmals. An der TU Berlin organisierte die Pressestelle aus diesem Anlaß Spaziergänge auf dem Campus. Günter Ecker, der Leiter der TU-Bauabteilung, präsentierte dort einige architektonisch wertvolle Seiten der Universität, unter anderem das von Richard Lucae, Friedrich Hitzig, Julius Raschdorff entwickelte TU-Hauptgebäude oder das inzwischen unter Denkmalschutz stehende Architekturgebäude von Bernhard Hermkes mit seinem Flachbau von Hans Scharoun. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag des TU-Kunstwissenschaftlers Tobias Kuttner, der die Baugeschichte der TU Berlin seit ihrer Gründung vorstellte.

SCHAUFENSTER WISSENSCHAFT / Verkehrstechnologien zum Anfassen und Anhören gab es vom 18. bis 27. September im BMW-Pavillon am Kurfürstendamm. Der Forschungsmarkt Berlin, eine gemeinsame Initiative der Berliner Hochschulen, stellte dort Pläne und Projekte von Berliner Wissenschaftler/innen vor, inklusive TU-Beteiligung. Neben vielen Fachvorträgen gab es vor allem zahlreiche Exponate zu besichtigen: unter anderem das Elektrofahrrad I-GO, das in einer TU-Projektwerkstatt entwickelt wurde, und ein Crash-Test-Dummy vom TU-Fachgebiet Fahrzeugtechnik. Beteiligt waren außerdem Wissenschaftler vom Institut für Mechanik (Reifen, Fahrzeug und Straße im Verkehr), vom Institut für Energietechnik (Katalysatoren für Erdgasmotoren), vom Forschungsprojekt "Expressgutverkehr" (Internetdienste für Logistik), vom Institut für Wirtschaftsinformatik (Verkehrstelematik), vom Institut für Geographie (Leitsysteme für Fahrzeuge) und vom Fachgebiet Wasserreinhaltung (Wechselwirkung zwischen Schiff und Wasserstraße).


Zwei TU-Vertreter: die Crashtest-Puppe im Cabriolet (l.) und das Elektrofahrrad I-GO (r.):


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