TU intern - April 1998 - Aktuelles

Auf dem Weg in die FDP

Erste Erfolge können die Berliner Studierenden auf ihrem Weg in die FDP verzeichnen. 14 Bewerber, so Dorjee Hegel von der Projektgruppe "Absolute Mehrheit", seien in Wilmersdorf bereits aufgenommen worden - alle Studierenden, die der Einladung der FDP zu einer Gesprächsrunde gefolgt waren. Weitere Erfolgsmeldungen kämen ständig per Telefon, wo Studierende von einer direkten Aufnahme in die Partei berichteten. Der Ortsverband Zehlendorf habe darüber hinaus angekündigt, alle Bewerber aufzunehmen.

Der Versuch der Studierenden, durch Masseneintritte "die FDP zu übernehmen", war auf ein großes Medienecho und Nachahmer in anderen Städten gestoßen. In Berlin hatte die Projektgruppe "Absolute Mehrheit" 2687 Aufnahmeanträge gesammelt und am 27. Februar in der Landesgeschäftsstelle der FDP abgegeben. Dem standen zu diesem Zeitpunkt 2632 Mitglieder der liberalen Partei gegenüber. Ehe über die Anträge entschieden ist, können bis zu 90 Tage vergehen. Zunächst müssen die jeweiligen Ortsverbände die Aufnahme oder Ablehnung der Antragsteller beschließen, erklärt Enrico Rudolph, einer der Sprecher der Initiative das Verfahren (Kontakt: 314-2 10 97, oder http://autos.cs.tu-berlin.de/studentisch/mehrheit). Danach gehen die Unterlagen weiter zum Bezirksverband, der eine Stellungnahme abgibt. Letzte Station ist der Landesverband, mit Vetorecht. Rudolph äußerte sich erfreut darüber, daß einzelne Ortsverbände wie z. B. Zehlendorf, Wilmersdorf und Kreuzberg sehr schnell auf die Aufnahmeanträge reagiert und Einladungen zum "Vorstellungsgespräch" verschickt haben. Er geht davon aus, daß rund 2000 Bewerber beim ersten Anlauf in die FDP aufgenommen werden.

Angefangen hat die Aktion übrigens mit einem Zeitungsartikel, in dem ein Göttinger Politikwissenschaftler den Studierenden empfahl, folgenlose Streikaktionen doch lieber durch den aktiven Einstieg in die Politik zu ersetzen.

urs


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