TU intern - Dezember 1998 - Aktuelles

Die TU Berlin zu Gast in Adlershof

Großes Interesse an Zusammenarbeit mit den dortigen Institutionen geäußert

Menschen unterwegs: Als Vorbereitung auf die Zusammenarbeit mit Einrichtungen auf dem Wissenschaftskampus Adlershof testen Präsidium, Dekane und Professoren der TU Berlin schon einmal die Verkehrsverbindungen
Per S-Bahn hatte sich die TU, genauer gesagt, das Präsidium, die Dekane und Prodekane der Fachbereiche sowie etwa 25 Professoren der naturwissenschaftlich- technischen Fachrichtungen, zeit- und spritsparend, nach Adlershof aufgemacht.

Ziel dieses Ausflugs, der auf Initiative des Vizepräsidenten der TU Berlin, Harald Kolrep, stattfand, war es, das in der TU immer noch weit verbreitete Informationsdefizit über den Standort Adlershof und seine vielfältigen Einrichtungen abzubauen. Zum anderen sollten die Chancen und Probleme der Kooperation von TU-Angehörigen mit Adlershofer Einrichtungen identifiziert und diskutiert werden. Gastgeber in Adlershof war Prof. Dr. Ingolf Hertel, der als Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung an der Weiterentwicklung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes Adlershof großes Interesse hat. Ingolf Hertel war, bevor er das Amt des Staatssekretärs übernahm, als Sprecher der IGAFA (Initiativgemeinschaft Außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Adlershof) und als Direktor des Max-Born-Institutes für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie in Adlershof tätig.

Mit ihrem Ausflug nach Adlershof trug die TU der Forderung von Senat und Wissenschaftsrat nach einem verstärkten Engagement in Adlershof Rechnung. Dazu ist die TU generell bereit. Das Präsidium ist sich aber darüber einig, daß eine Verlegung ganzer Fachbereiche in das Gebiet der WISTA (Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Berlin-Adlershof) nicht zur Diskussion steht. Vielmehr geht es darum, möglichst vielfältige Kooperationen aufzubauen. ”Kooperation", so Harald Kolrep, ”läßt sich nicht von oben herab verordnen. Sie muß auf Initiative der einzelnen Wissenschaftler zustande kommen". Nicht zuletzt deshalb hatte er Wert darauf gelegt, daß sich ein Teil des Programmes wissenschaftlichen Fragen widmete. So wurden alle vier Schwerpunkte des WISTA, das sind: Neue Materialien und Verfahren, Umwelttechnik, Photonik, Informations- und Kommunikationstechnik, in je einem Vortrag vorgestellt. Darunter auch ein Beitrag von Prof. Dr. Heinz Lehr vom Fachgebiet Mikrotechnik der TU Berlin, der einen Umzug seines Instituts nach Adlershof plant und bei BESSY II arbeiten wird. Ebenfalls bei BESSY II soll ein von der TU geförderter Forschungsschwerpunkt mit dem vorläufigen Arbeitstitel ”Mikrofertigung" angesiedelt werden. Präsident Hans-Jürgen Ewers betonte ausdrücklich, daß ein Kooperationsvertrag zwischen der TU Berlin und der BESSY GmbH energisch vorangebracht werden solle. Insgesamt bestand unter den Anwesenden großes Interesse an Zusammenarbeit mit den Einrichtungen in Adlershof. Ein erster konkreter Schritt dazu ist die Planung eines Kolloquiums aller drei Berliner Universitäten in Adlershof. Diskutiert wurde auch die Einrichtung einer International Graduate School Adlershof unter Beteiligung aller Berliner Universitäten.

Ganz schlecht ist das Verhältnis der TU Berlin zu Adlershof übrigens keineswegs. Die TU Berlin, das nahmen die Teilnehmer des Ausflugs mit Interesse zur Kenntnis, hat mehr gemeinsame Berufungen mit Adlershof als die Humboldt- Universität.

urs


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