TU intern - Dezember 1998 - Menschen

Für die TU Berlin ein großer und spürbarer Verlust

Prof. Dr. Wolfgang Beitz verstorben

Am 23. November ist Wolfgang Beitz, Dekan des Fachbereichs 11, Maschinenbau und Produktionstechnik der TU Berlin, nach langer schwerer Krankheit gestorben. Mit ihm, der für seine Leistungen national und international anerkannt war, verliert die TU einen ihrer profiliertesten Lehrer und Wissenschaftler. Sein Tod ist ein spürbarer Verlust.

Wolfgang Beitz war unter anderem durch seine Arbeiten zur Konstruktionsmethodik hochgeschätzt. Als Autor des Lehrbuches über ”Konstruktionslehre" hat er gemeinsam mit Prof. Dr.-Ing. G. Pahl ein Standardwerk zu diesem Thema geschaffen, das in sechs Sprachen übersetzt wurde. Darüber hinaus war Wolfgang Beitz einer der ersten, der die umweltgerechte Konstruktion von Produkten initiierte - lange bevor dieses wichtige Gebiet in Forschungsprogrammen der DFG bearbeitet wurde. Der Rechnereinsatz in der Konstruktion war ein weiteres Spezialgebiet von Wolfgang Beitz. Unter seiner Leitung entstanden maßgebliche Berechnungs- und Gestaltungsprogramme für das Konstruieren von Maschinen am Computer. Seit Juli 1997 war Wolfgang Beitz Sprecher der von der DFG geförderten Forschungsgruppe ”Seniorengerechte Technik im häuslichen Alltag" (Sentha) am Zentrum für Technik und Gesellschaft der TU Berlin. Sie soll Haushaltstechnik entwickeln, die zu mehr Sicherheit und Komfort im Alltag von Senioren beiträgt. Im Rahmen dieses Forschungsprogramms war Wolfgang Beitz im Mai dieses Jahres maßgeblich an der Organisation der Tagung ”Technik, Freund des Alters - Vergangenheit und Zukunft später Freiheiten" an der Technischen Universität Berlin beteiligt. Seine außergewöhnlichen wissenschaftlichen Leistungen machten Prof. Beitz zu einem gefragten Ansprechpartner für alle wichtigen Fachgremien. Er war Mitglied im Kuratorium der DFG und Gründungsmitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Die Technische Universität Dresden hat Wolfgang Beitz 1995 mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet. Die Universität Hangzhou in China verlieh ihm für seine jahrelange Kooperation die Ehrenprofessur. Von seinem Engagement zeugen auch das Ehrenzeichen des Vereins Deutscher Ingenieure und die Ehrennadel des DIN. Neben seiner Professorentätigkeit war Wolfgang Beitz auch in der Hochschul- und Wissenschaftspolitik tätig. Von 1987 bis 1989 war er Staatssekretär beim Senator für Wissenschaft und Forschung. Universitätsintern kümmerte er sich als Dekan umdie Belange seines Fachbereichs und engagierte sich als Mitglied des Akademischen Senats. Wolfgang Beitz studierte von 1953 bis 1958 an der TU Berlin Maschinenbau. Danach war er bis 1962 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Maschinenelemente. In diese Zeit fällt auch seine Promotion. Als Dr.-Ing. verließ er 1962 die Universität und wechselte zu AEG Telefunken Berlin. Seit 1968 hielt Wolfgang Beitz Vorlesungen über Maschinenelemente an der TU Berlin und im Alter von 34 Jahren wurde er 1969 als ordentlicher Professor an das Institut für Maschinenkonstruktion berufen.

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