TU intern - Dezember 1998 - Wissenschaft

Gesundheitsforschung

Neues Graduiertenkolleg an der TU

Zusammenhänge zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung sowie zwischen Wettbewerb und Solidarität im Gesundheitswesen soll das Graduiertenkolleg erforschen
Bedarfsgerechte und kostengünstige Gesundheitsversorgung - Grundlagen einer optimalen Allokation der Ressourcen" lautet der Titel des jetzt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligten Graduiertenkollegs, das am 1. April nächsten Jahres seine Arbeit an der TU Berlin aufnimmt. Am Graduiertenkolleg werden Institute aller drei Berliner Universitäten (Technische Universität, Humboldt-Universität und Freie Universität), insbesondere der Fachrichtungen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Epidemiologie und Medizin beteiligt sein. Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Dr. Klaus-Dirk Henke vom Institut für Volkswirschaftslehre der TU Berlin

In den letzten Jahren hat die Gesundheitsforschung in Deutschland, vor allem auf Grund der wachsenden wirtschaftlichen Wichtigkeit des Gesundheitswesens, enorm an Bedeutung gewonnen. Vor diesem Hintergrund soll das Graduiertenkolleg die Zusammenhänge zwischen Qualität und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung sowie zwischen Wettbewerb und Solidarität im Gesundheitswesen erforschen. Dabei stehen die drei Forschungsschwerpunkte Bedarf und Nachfrage nach Gesundheitsleistungen, Organisation und Vergütung des Leistungsgeschehens sowie Finanzierung und Steuerung der Gesundheitsversorgung im Mittelpunkt der Arbeit.

Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden zwölf Stipendien an Hochschulabsolventen vergeben, die sich auf dem Gebiet der Gesundheitswissenschaften oder der Gesundheitsökonomie ausgewiesen haben. Drei weitere Stipendien gehen an Medizinstudenten, die den ersten klinischen Studienabschnitt abgeschlossen haben. Die Stipendiaten werden nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft in das Forschungskolleg aufgenommen. Ihnen wird ein umfassendes Studienprogramm zu Gesundheitsforschung, Gesundheitsökonomie, Management im Gesundheitswesen, evaluativer Gesundheitsforschung sowie epidemiologischen Konzepten und Methoden angeboten.

Ziel des Kollegs ist vor allem die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der verschiedensten Wissenschaftsbereiche. Darüber hinaus streben die Antragsteller durch die Kooperation mit Kollegiaten und Wissenschaftlern aus dem Ausland eine stärkere internationale Ausrichtung der gesundheitswissenschaftlichen Forschung und Lehre an, die den internationalen Vergleich von Gesundheitssystemen erleichtern soll.

Mirjam Schmidt


© 12/'98 TU-Pressestelle