TU intern - Dezember 1998 - Wissenschaft

SONDERFORSCHUNGSBEREICHE /urs/ Vier weitere Sonderforschungsbereiche (Sfb) sollen nach dem Willen der DFG in Berlin eingerichtet werden. Darunter ist auch erstmals ein Sfb mit geisteswissenschaftlicher Thematik. Das an der FU angesiedelte Projekt trägt den Titel "Kultur des Performativen". Wissenschaftler der Technischen Universität Berlin beteiligen sich am Sfb "Molekulare Physiologie, Energetik und Regulation pflanzlicher Stoffwechselprozesse", der an der Humboldt-Universität beheimatet ist. Dort hat auch der Sonderforschungsbereich "Protektive und pathologische Folgen der Antigenverarbeitung" seinen Schwerpunkt. Der Sonderforschungsbereich "Struktur und Funktion membranständiger Rezeptoren" wird von der Freien Universität Berlin aus geleitet. Daran sind u. a. auch das Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik und die Schering AG beteiligt. Insgesamt verfügt Berlin nun über 25 Sonderforschungsbereiche, elf davon sind an der Freien Universität, acht an der Technischen Universität und sechs an der Humboldt-Universität beheimatet.

BLAUE LISTE /urs/ 1,3 Mrd. DM sollen die von Bund und Ländern gemeinsam finanzierten Institute der Blauen Liste im Jahr 1999 erhalten. Das beschloß die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) im November. Die Höhe der gemeinsamen Finanzierung der Blauen Liste bleibt damit nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr. Ab 1999 neu aufgenommen in die Blauen Liste wird das Institut für Neue Materialien (INM) in Saarbrücken, das erste Forschungsinstitut im Saarland, das über diese Forschungseinrichtung finanziert wird. Dagegen scheiden das Institut für Erdöl- und Erdgasforschung in Clausthal-Zellerfeld sowie das Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund mit Ablauf dieses Jahres aus der Blauen Liste aus. Umstrukturiert wurde die bisherige Abteilung Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben (GGA) am Niedersächsischen Landesamt für Bodenforschung in Hannover, die nun mit neuem Forschungsprofil als Institut der Blauen Liste gefördert wird. Auch das Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) in Göttingen erhält ein neues Forschungskonzept und eine neue Struktur.

SPITZENFORSCHUNG /urs/ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft erhält im Jahr 1999 für die Förderung der Forschung 2,2 Mrd. DM, die Max-Planck-Gesellschaft 1,6 Mrd. Dies beschloß die BLK im November diese Jahres. Damit werden zum zehnten Mal hintereinander die Haushalte der beiden Einrichtungen erhöht. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist die größte deutsche Forschungsförderungsorganisation. Sie vergibt Mittel für wissenschaftliche Projekte innerhalb der Hochschulen. 97 Prozent der ihr anvertrauten Steuergelder fließen unmittelbar in die Forschung. 60 Prozent davon werden für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgegeben. Seit 1998 sind auch die Einrichtungen der Blauen Liste berechtigt, Forschungsanträge an die DFG zu richten. Im Gegenzug dafür müssen sie aber 2,5 Prozent der ihnen zukommenden öffentlichen Fördermittel an die DFG abgeben. Die MPG ist die wichtigste "Grundlagenforschungsorganisation" außerhalb der Hochschulen mit 74 Instituten und 6 sonstigen Forschungseinrichtungen. 17 Max-Planck-Institute, eine Forschungsstelle sowie eine Hochschularbeitsgruppe befinden sich in Ostdeutschland. Im Jahr 1999 wird die BLK erstmals den MPG-Haushalt budgetieren. Dies beinhaltet auch eine überjährige Mittelverfügung und die Aufhebung der Verbindlichkeit des Stellenplans unterhalb der Leitungsebenen.


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