TU intern - Februar 1998 - Menschen
Heraeus-Preise für TU-PhysikerErstmals konnten sich Studierende aus Berlin bewerben Gleich sechs der vierzehn Preisträger stellt die TU Berlin bei dem erstmals in Berlin vergebenen Dr. Wilhelm Heinrich und Else-Heraeus-Förderpreis. Die WE-Heraeus-Stiftung hatte seit 1991 nur Absolventen hessischer Universitäten prämiert, seit diesem Jahr kommen nun auch die frisch diplomierten Physikabsolventen der FU, HU und TU Berlin in den Genuß des Preisgeldes von je 2500 DM. Vorausssetzung für den Preis: die Nachwuchsphysikerinnen oder -physiker müssen ihr Studium innerhalb von zehn Semestern und mindestens mit der Note gut abgeschlossen haben. Mit dem Preis möchte die Stiftung einen Anreiz schaffen, das Physikstudium angesichts der als zu lang empfundenen Studienzeiten zügiger zu bewältigen. Von den sechs Preisträgern haben fünf mindestens ein Semester im Ausland verbracht. Außerdem befinden sich unter ihnen zwei Frauen. Das ist umso bemerkenswerter, da der Anteil der weiblichen Physik-Studierenden an der TU Berlin lediglich rund 12 % beträgt. Malte Zöckler, geboren 1972 in Berlin, schloß sein Studium nach zehn Semestern mit der Note sehr gut (Durchschnittsnote: 1,11) ab. Seine Diplomarbeit Molekulardynamische Simulation des Wachstums zirkumstellarer Silikat-Staubteilchen wurde von Prof. Dr. Erwin Sedlmayr vom Institut für Astronomie und Astrophysik betreut. Die beste Note erzielte der 1971 in Göttingen geborene Volker Kubrak mit dem Gesamturteil mit Auszeichnung (1,03). Er schrieb seine Diplomarbeit Bilanzgleichungsmethode für heiße Elektronen in Vielfachquantentöpfen bei Prof. Dr. Eckehard Schöll vom Institut für Theoretische Physik. Neben den zehn Semestern Physik an der TU Berlin verbrachte er außerdem zwei Semester an der University of Manchester, Institute of Science and Technology (UMIST) in England. Ebenfalls an dieser Hochschule weilte Andreas Tham für zwei zusätzliche Semester neben seinem zehnsemestrigen Studium an der TU Berlin. Der jüngste der sechs, er wurde 1973 in Berlin geboren, erreichte die Gesamtnote gut (1,80). Wie Malte Zöckler wurde er von Erwin Sedlmayer betreut, der damit als einziger Physik-Professor der TU Berlin zwei Preisträger vermelden kann. Der Titel der Diplomarbeit von Andreas Thamm lautet Herstellung und Charakterisierung von Kohlenstoffcluster. Die 1971 in Berlin geborene Sylvia König beendete ihr Studium nach zehn Semestern mit der Note gut (1,71). Ein weiteres Semester zog es sie an die Universität Wien, außerdem nahm sie ein Urlaubssemester, in dem sie unter anderem an der EuroLaser Academy mit Einschreibung als außerordentliche Hörerin an der TU Wien teilnahm. Sylvia König schrieb ihre Diplomarbeit Einfluß von Phasenstörungen auf Resonatormoden bei Prof. Dr. Horst Weber am Optischen Institut. Die zweite TU-Preisträgerin ist die 1971 in Berlin geborene Silvia Schintke. Auch sie kann einen Auslandsaufenthalt vorweisen und zwar ein Semester an der Universität Århus/Dänemark. Ihr Gesamturteil lautete sehr gut (1,11). Die Betreuung ihrer Diplomarbeit Surfacant-modifizierte Epitaxie von Metallen auf GaAs(001) Oberflächen lag bei Prof. Dr. Wolfgang Richter vom Institut für Festkörperphysik. Um ganze acht Tage überschritt der 1970 in Berlin geborene Lutz Köhne die Grenze der zehn Fachsemester, daran sollte seine Auszeichnung jedoch nicht scheitern. Lutz Köhne, der bei seiner Diplomarbeit Ru-Os-korrelierte Niveaus in III-V-Halbleitern von Prof. Dr. Dieter Bimberg vom Institut für Festkörperphysik betreut wurde, erzielte die Gesamtnote sehr gut (1,57). Je ein Semester studierte er an der Universität Groningen/Niederlande und an der Université Pierre et Marie Curie in Paris. cho
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