TU intern - Februar 1998 - Menschen

Viel Geld für die Forschung

Zwei TU-Wissenschaftler im Gerhard-Hess-Programm

Zwei junge Wissenschaftler der TU Berlin, Dr. habil. Marius Grundmann vom Institut für Festkörperphysik und Dr. habil. Volker Bach vom Fachbereich Mathematik, können sich freuen, denn ihre Forschungen sind für die kommende Zeit gesichert. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat beide TU-Wissenschaftler in das renommmierte Gerhard-Hess-Programm aufgenommen, was ihnen jährlich 200000 DM Fördermittel für die nächsten fünf Jahre sichert. Bundesweit erhalten nur zehn Wissenschaftler diese Fördergelder. Die TU Berlin stellt in diesem Jahr als einzige Hochschule zwei Preisträger und steht damit an der Spitze.

Physiker Marius Gundmann

Der TU-Privatdozent Marius Grundmann möchte mit dem Geld die im mittleren bis fernen Infrarotbereich liegenden Intersubniveau-Übergänge in selbstordnenden Quantenpunkten - das sind künstliche Atome innerhalb eines Festkörpers - studieren, um das Potential dieser Übergänge für neuartige Bauelemente bewerten zu können. Dabei ist an die Herstellung neuartiger Infrarotdetektoren und Infrarotlaser gedacht.

Marius Grundmann, geboren 1964 in Berlin, studierte Physik an der TU und schloß hier 1991 auch seine Promotion bei Professor Dieter Bimberg und 1995 seine Habilitation ab. Für seine Dissertation erhielt er 1992 den Carl-Ramsauer-Preis und für die Arbeiten zu Quantenpunktlasern 1996 den Akademiepreis der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seit 1994 ist er Oberingenieur am TU-Institut für Festkörperphysik.

Mathematiker Volker Bach

Auch der 1965 in Bremen geborene Volker Bach studierte Physik, allerdings an der TU Braunschweig. Nach seiner Promotion 1992 an der ETH Zürich ging er an die TU Berlin, wo er sich der Mathematik zuwandte. Nach einem zehnmonatigen Aufenthalt an der Princeton University/USA, kehrte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Sonderforschungsbereichs (SFB) 288 ”Differentialgeometrie und Quantenphysik", bei dem die TU Berlin Sprecherhochschule ist, an die TU zurück. In dieser Zeit, 1995, habilitierte er sich für das Fach Mathematik. Seit Januar erhält der Privatdozent Forschungsmittel aus dem Heisenberg-Programm der DFG.

Volker Bach befaßt sich mit der Quantenelektrodynamik. Sein Ziel ist die Entwicklung einer sogenannten Renormierungstransformation. Dieses Verfahren dient der Korrektur bestimmter Größen wie Masse und Ladung eines Teilchens, die bei der Wechselwirkung von Feldern notwendig wird. Die Methode soll verfeinert werden und in der Atom- und Festkörperphysik Anwendung finden.

Der Förderpreis des Gerhard-Hess-Programms, benannt nach dem Romanisten und ehemaligen DFG-Präsidenten, wird seit 1987 jährlich an junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben. Diese dürfen bei Antragstellung nicht älter als 33 Jahre sein und müssen entweder eine Habilitation oder zumindest gleichwertige Forschungen vorweisen.

cho


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