TU intern - Februar 1998 - Aktuell

”Den habe ich in der Schule gelesen"

Brecht wäre 100 geworden - Was wissen Studierende über den Theatermann?

Am 10. Februar wäre Bertolt Brecht 100 Jahre alt geworden, und der Rummel um das Brecht-Jubiläum geht erst richtig los. Die Berliner Akademie der Künste widmet dem Dichter eine Ausstellung. Das Stadtmagazin zitty schmückte bereits sein Titelblatt mit einem bunten Brecht-Bild. Filme, Lesungen und andere Jubiläumsveranstaltungen werden bundesweit folgen. Und was verbindet man heute auf dem TU-Campus mit Bertolt Brecht? TU intern schaute sich auf dem Campus um und fragte Studenten und Studentinnen, was sie über den deutschen Dichter wissen.

Mandy Lukas,
Landschaftsplanung,
1. Semester
In der Schule haben wir ihn nicht gelesen, aber kurz besprochen, als wir die Literaturepochen durchgenommen haben. Wenn ich mich recht erinnere, hat er neue Formen des Theaters entwickelt und war ein Vertreter des epischen Theaters. Daß man seinen Geburtstag feiert, finde ich gut. Schriftsteller müssen mal gewürdigt werden. Und ich finde es gut, daß die Leute wieder Bücher von ihm lesen und es rekapitulieren können. Ich werde mich nach der Umfrage jetzt auch mal darüber informieren und sehen, was es gibt.

Theo Herrmann,
Physik,
15. Semester
Was mir bei Brecht einfällt? ”Das Ekel hat Genie" wurde mal über ihn gesagt. Woran ich sonst denke: Er wurde lange Zeit in der Bundesrepublik ausgegrenzt. Und es fällt mir ein, daß er ein ziemlicher Frauenheld war. Aus heutiger Sicht würde er wohl als Macho gelten. Im Theater habe ich mal die ”Dreigroschenoper" gesehen.

Paul Seidel,
Landschaftsplanung,
1. Semester
Gehört habe ich von Brecht natürlich. In der Schule haben wir etwas von ihm gelesen, aber ich bin da leider nicht mehr so bewandert. Im Theater habe ich auch noch nichts von ihm gesehen. Das Jubiläum könnte mich schon motivieren, mal ins Theater zu gehen und mir da ein Brecht-Stück anzuschauen. Das werde ich wohl in diesem Jahr mal machen.

Anke Naumann,
Betriebswirtschaftslehre,
7. Semester
Am 1. Januar habe ich die Dreigroschenoper im Deutschen Theater gesehen. Ich finde das Stück hat etwas volkstümliches an sich, aber die Inszenierung war leider sehr abstrakt. Besser gefallen hat mir der Film, den ich vor einer ganzen Weile mal gesehen habe. Das Jubiläumsjahr und den Rummel um Brecht habe ich bereits mitbekommen. Das hat mich nämlich erst dazu animiert, in die Dreigroschenoper zu gehen.

Maja Dorfmeister,
Wirtschaftsingenieurwesen,
5. Semester
In der Schule habe ich einiges von Brecht gelesen. Erinnern kann ich mich an ”Der gute Mensch von Sezuan". Aber das hat mir nicht so gut gefallen. Ob ich mir was von den Jubiläumsaktivitäten anschaue? Vielleicht, das Jahr ist ja noch lang.

Stefan Albert,
Geoingenieurwissenschaften,
3. Semester
In der Schule habe ich etwas von ihm gelesen, aber ich kann mich nicht so richtig erinnern was. Ich interessiere mich aber nicht so sehr für Literatur. Aber in seinem Theater, dem Berliner Ensemble, war ich mal. Ich habe aber vor, jetzt öfter da hinzugehen und mir auch mal ein paar richtige Brecht-Stücke anzuschauen

Christian Psoch,
Technischer Umweltschutz,
9. Semester
Von Brecht habe ich einiges gelesen und auch schon diverse Gedichte von ihm aufgesagt. Aber an die Titel kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern. Die Dreigroschenoper habe ich schon mal im Theater gesehen. Außerdem weiß ich, daß der Bursche ein recht ausschweifendes Leben geführt hat und daß er eine Villa nordöstlich von Berlin hatte.


BRECHT /rs/ Noch bis zum 12. Februar veranstaltet das Literaturforum im Brecht-Haus die Brecht-Tage 1998. Unter anderem im Programm: "Die Nacht der Dichter" am 9. 2., "Der Vormittag der Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler" am 10. 2. und der "Abend der Stückeschreiber" am 12. 2. Weitere Informationen unter Tel. 2 82 20 03, 2 82 34 17 oder 2 82 80 42 und über das World Wide Web http://ourworld.compuserve.com/homepages/literaturforum_im_Brechthaus, E-Mail: 106440.513@compuserve.com.


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