TU intern - Juli 1998 - Studium

Dialog - mit wem ?

Um die gegenwärtige Lage der TU-Germanistik zu diskutieren, hatte Privatdozent Elmar Engels am 10. 6. zu einer Gesprächsrunde zwischen Studierenden und Dozenten in den Vorlesungssaal H 1012 geladen. Dieser wurde von sieben Dozenten und gut zwanzig von eintausend Studenten dann zu einem Zehntel gefüllt. Geplant war, einen stetigen Dialog zwischen beiden Seiten zu institutionalisieren, um so vor allem Verbesserungsvorschlägen, die nur im Miteinander von Dozenten und Studenten zu greifen vermögen, ein Podium zu bieten. Nach einer statistischen Einführung die TU-Germanistik betreffend, kamen, wie angedacht, Fragen der Studenten zur Diskussion, die vor allem die fehlende Kommunikation innerhalb des Studiengangs bemängelten. So wurde die nur zaghafte Studienberatung für Studienanfänger, eine studentische Mitgestaltung des Semesterprogramms, ausführlichere Bewertung von Referaten und Hausarbeiten durch Dozenten und eine möglicherweise kompetentere, weil fachinterne Evaluierung der Lehre ohne abschließende Aufnahme in die ”Straße der Besten", thematisiert. Neben aller möglichen Kritik konnte dennoch ein relativ optimistischer Ausblick geworfen werden: Auf eine durch Fremdmittel getragene neue Professorenstelle innerhalb der Germanistik, und auf die hoffentlich bald beendigte Einrichtung des neuen Studiengangs ”Deutsch als Fremdsprache". Letzterer mag hauptsächlich wegen seiner Orientierung auf technisch-naturwissenschaftliches Vokabular interessant sein und in entsprechenden Kreisen Zustimmung finden.Dennoch, der tatsächliche Erfolg solcher Veranstaltungen bleibt solange zweifelhaft, bis eine repräsentativere Anzahl der TU-Germanisten ihr Recht auf Mitgestaltung ihres Studiums wahrnimmt und derartige Dialogangebote ergreift. Hierzu mag die im nächsten Semester geplante Weiterführung dieser Gesprächsrunde die nötige Chance darstellen.

Robert Behrendt, Germanistikstudent


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