TU intern - Juli 1998 - Hochschulpolitik

VERTRAGSVERHANDLUNGEN I /tz/ Nach Auskunft der Wissenschaftsverwaltung sollen die Verhandlungen über die Verlängerung der Hochschulverträge für das Jahr 2001 noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Die Grundlage der staatlichen Finanzierung soll dabei der Erhalt von 85 000 Studienplätzen sein. Zur Ausarbeitung eines Vertragsentwurfs hat sich eine Verhandlungskommission gebildet, in der die Hochschulen und die Wissenschaftsverwaltung vertreten sind. Die Kommission nimmt ihre Arbeit Anfang September auf und soll den Vertragsentwurf bis Anfang Oktober der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten vorlegen. Aufgrund der von Hochschule zu Hochschule unterschiedlichen Problemlagen (Versorgungslasten usw.) wird die Wissenschaftsverwaltung mit den Hochschulen auch Einzelgespräche führen.

VERTRAGSVERHANDLUNGEN II /tz/ Inhalte der Vertragsfortschreibung mit den Hochschulen sollen neben der Finanzierung auch Fragen der Studienreform sein. Bei der Finanzierung geht es insbesondere um die Versorgungslasten ab dem Jahr 2001, die Belastbarkeit der Hochschulen hinsichtlich weiterer Einsparungen ab 2001 und um die Sicherung der Fachhochschulplätze auf dem Niveau von 1997. Über Zielvereinbarungen sollen Studienreformmaßnahmen (z.B. Evaluierung der Lehre, Modularisierung von Studiengängen und die Einführung eines Kredit-Punkte-Systems) festgeschrieben werden.

BEGUTACHTUNG /cho/ Der Wissenschaftsrat hat sich bereit erklärt, die Strukturpläne der Berliner Hochschulen für den Berliner Senat zu begutachten. Gleichzeitig machte das Gremium deutlich, daß es eine langfristige Sicherung und angemessene Finanzierung der angestrebten 85.000 Studienplätze in Berlin erwartet. Bei der Überprüfung müsse nach Ansicht des Wissenschaftsrats unter anderem geklärt werden, welche Schwerpunkte gesetzt werden sollen, wie die Hochschulen zusammenarbeiten und welche Studiengänge von den Universitäten an die Fachhochschulen verlagert werden können. Der Wissenschaftsrat warnte außerdem davor, weiter bei den Natur- und Ingenieurwissenschaften zu kürzen. Ansonsten sei das Ziel, mit dem Ausbau des Standorts Adlershof neue Arbeitsplätze im technologischen Bereich zu schaffen, gefährdet.

FORSCHUNGSGELDER /cho/ Laut dem ”Faktenbericht Forschung 1998" des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) sind im vergangenen Jahr die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland um 2,4 Prozent auf rund 83 Milliarden DM gestiegen. Mit einem FuE-Anteil von 2,3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt liegt Deutschland im Vergleich der G7-Staaten auf Platz vier. Spitzenreiter ist Japan mit 3 Prozent, dahinter folgen die USA und Frankreich. Für den Ausgabenzuwachs in Deutschland ist insbesondere die Wirtschaft verantwortlich, die 3,5 Prozent mehr in Forschung und Entwicklung investierte. Zuvor waren in den meisten großen Volkswirtschaften die FuE-Anstrengungen real zurückgenommen worden - allerdings in keinem Land so zügig wie in Deutschland. Die amerikanischen und japanischen Unternehmen weiten inzwischen ihre FuE-Budgets wieder kontinuierlich und mit beachtlicher Geschwindigkeit aus. Auch der Forschungshaushalt 1998 der US-Regierung sieht einen Zuwachs von 2,6 Prozent vor, in Großbritannien sind es dagegen lediglich 0,6 Prozent. Die Mittel des BMBF steigen im Vergleich dazu in diesem Jahr um 2,4 Prozent, nachdem sie 1997 allerdings um 3,4 Prozent zurückgegangen waren. Der Anteil der Hochschulen an den FuE-Ausgaben ist von 18,9 Prozent (1995) auf 17,8 Prozent (1997) gesunken.


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