TU intern - Juni 1998 - Menschen

Ehrendoktor

Die TU Berlin hat dem Strömungsphysiker Professor Dr.-Ing. Ernst-August Müller die Ehrendoktorwürde verliehen. Er erhält die Auszeichnung in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen und hohen Verdienste auf dem Gebiet der Strömungslehre.

Hauptsächlich beschäftigt sich Professor Müller mit der Frage, wie Erkenntnisse der Strömungsakustik zur Lärmminderung beitragen können. Grundlegend für die gesamte Strömungsakustik ist seine Arbeit über die Berechnung der Schallerzeugung, deren Ergebnisse bei der Schallentstehung von Propellern und durch schnelle Strömungen angewandt werden.

Von Bedeutung sind auch seine Untersuchungen zum Fluglärm in der Umgebung von Flughäfen. So waren es zum Beispiel Erkenntnisse von Professor Müller, die in das deutsche Fluglärmgesetz eingeflossen sind.

Für seine Leistungen auf dem Gebiet der Fluglärmforschung wurde ihm 1981 bereits das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Von der Universität Krakau erhielt er die Kopernikus-Medaille für sein wissenschaftliches Lebenswerk und seine Verdienste um die deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Ernst-August Müller wurde 1925 im hessischen Uengsterode geboren. Nach Wehrdienst und Kriegsgefangenschaft im 2. Weltkrieg studierte er Physik und Mathematik an der Universität Göttingen. Dort promovierte und habilitierte er sich auch. Von 1951 an war Ernst-August Müller am Max-Planck-Institut für Strömungsforschung in Göttingen tätig - seit 1968 als Direktor des Instituts. Ein Jahr später übernahm er den Lehrstuhl für Angewandte Mechanik und Strömungsphysik an der Universität Göttingen. 1993/94 wurde Ernst-August Müller als Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und als Professor der Universität Göttingen emeritiert.

Christian Hohlfeld


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