TU intern - Mai 1998 - Menschen
Wegbereiter der Mikroelektronik
| ||
Berger studierte Elektrotechnik in Dresden und Stuttgart. Die Ergebnisse seiner Doktorarbeit, die er als "Externer" an der RWTH Aachen einreichte, begründeten die Standardanalyse von Kontakten auf Halbleitermaterial. Bei IBM Deutschland entwickelte er dann, gemeinsam mit Siegfried Wiedmann 1972 die MTL Technologie für Logik-Schaltkreise (MTL: merged transistor logic), eine bipolare Konkurrenztechnologie für die damals junge MOS-Technologie. Mit dieser bahnbrechenden Erfindung gehören Berger und Wiedmann zu den nur vier zeitgenössischen deutschen Wegbereitern der Mikroelektronik, die im Band "Pioneering Papers on Semiconductor Devices" von S. M. Sze zitiert werden. Weitere Anerkennung fand Bergers Arbeit in nationalen und internationalen Preisen. Besonders zu erwähnen ist der "IEEE Morris N. Liebman Award for the Invention and Exploration of the Merged Transistor Logic MTL" 1977, den damit, nach H. Barkhausen 1931, erstmals wieder ein Deutscher erhielt. Horst Berger war auch in der TU-Selbstverwaltung aktiv. Er gehörte dem Fachbereichsrat Elektrotechnik an und war sowohl Dekan wie Prodekan. Zahlreiche Kommissionen unterstützte er, darunter die Präsidialkommission "Elektrotechnik" 1996. Er initiierte den Modellversuch Bachelor-Studium innerhalb des Studienganges Elektrotechnik. Als Vorbild für Studenten, Doktoranden und Kollegen, mit geschliffenem Argument, präziser Formulierung, Ironie und Geduld, mit Rat und Tat, so steht uns Prof. Berger auch nach seinem Ausscheiden vor Augen. H.-G.Wagemann © 5/'98 TU-Pressestelle |