TU intern - Mai 1998 - Aktuelles

TU-Präsident Ewers zur Gründung des Centers für Wandel und Wissensmanagement

Wissenschaft trifft Wirtschaft: (v.l.n.r.) Helmut Baumgarten (TU), TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers, Wolfram Martinsen und Michael Mirow (beide Siemens) bei der Eröffnung des Zentrums

Die TU Berlin schätzt sich glücklich, mit dem von Siemens gesponserten "Center für Wandel- und Wissensmanagement" (CWW) eine neue Phase sowohl der Zusammenarbeit mit Unternehmen der Wirtschaft als auch der Studienreform einleiten zu können.

Mit dem Center für Wandel- und Wissensmanagement wird zum ersten Mal nicht nur an der TU Berlin, sondern, soweit wir informiert sind, auch bundesweit ein Unternehmen systematisch in die Lehre integriert, indem Siemens ein mit dem Lehrprogramm des Fachbereichs abgestimmtes Angebot an Vorlesungen, Seminaren und Praxisprojekten zu einem zentralen Ausbildungsinhalt der Managementwissenschaft mit eigenen Leuten bestreitet. Aus Sicht der TU Berlin ist dies in doppelter Hinsicht erfreulich: Es steigert die Praxisrelevanz unserer Ausbildung und spart Geld.

Gleichzeitig ist dieses Pilotprojekt Bestandteil der an der TU Berlin auf dem Wege befindlichen Studienreform, die wiederum Teil der gesamtreformerischen Bemühungen darstellt. Zwei wesentliche Aspekte der Studienreformziele werden hier erstmalig umgesetzt:

Zum einen wird als profilbestimmendes Element aller TU-Studiengänge eine stärkere Interdisziplinarität angestrebt. Dazu trägt das CWW bei, indem es Generalistenwissen anbietet, das auch für ingenieur- und naturwissenschaftliche Studiengänge unverzichtbar ist. Deshalb wurde auch der Zugang zum Lehrangebot des CWW von vornherein für Hörer aller Fakultäten geöffnet. Zum anderen soll das Curriculum jedes Studiengangs über ein längeres Praxisprojekt anwendungsorientierter werden. Bei diesen Praxisprojekten ist an solche Vorhaben in Unternehmen gedacht, deren Entscheidungsverlauf von einer gegebenenfalls interdisziplinär zusammengesetzten Gruppe von Studierenden innerhalb eines überblickbaren Zeitraums geleistet werden kann. Ein solches Projekt würde von einem Manager des jeweiligen Unternehmens und einem Dozenten der TU Berlin gemeinsam geleitet. Die Studierenden könnten Studien- und Diplomarbeiten aus diesen Projekten heraus anfertigen, die Unternehmen bekämen Problemlösungsvorschläge auf der Basis des neuesten Standes des Wissens. Die Fakultäten würden bei diesem Modell auf die Dauer ein umfangreiches Netzwerk zu den für sie interessanten Unternehmen entwickeln.

Das CWW ist ein erster Schritt auf diesem Wege. Weitere Unternehmen werden eingeladen, die nächsten Schritte zu machen. Siemens gebührt der Dank, diese Entwicklung mit angestoßen und großzügig unterstützt zu haben.


© 5/'98 TU-Pressestelle