TU intern - November 1998 - Studium

Champions in der Lehre

Den Lehrstoff gut zu strukturieren sowie verständlich und spannend darzubieten, ist eine Kunst. Wer sie beherrscht, kann seinen Studierenden viel vermitteln. Und das soll auch belohnt werden. Das ist die Intention der Auszeichnung ”Champion in der Lehre", die auf Initiative des TU-Vizepräsidenten Prof. Dr. Christian Thomsen zum zweiten Mal von der TU Berlin vergeben wird. Denn es gilt, den Stellenwert der Lehre zu erhöhen sowie neue Ideen und Erfolge in der Lehre zu fördern. Der Preis wird von der ”Gesellschaft von Freunden der TU Berlin e. V." ideell und finanziell unterstützt. Er soll zugleich ein Anreiz für die Lehrenden sein, die ”Champions in der Lehre" als Vorbilder zu betrachten, und dazu anregen, die eigene Lehre zu verbessern. Die Zustimmung der Lernenden im jeweiligen Fachbereich ist das einzig und allein entscheidende Kriterium für diese Umfrage. Damit nicht nur Veranstaltungen mit großen Teilnehmerzahlen am Ende vorne liegen, zählt nur die prozentuale Beteiligung der Hörer einer Veranstaltung.

SECHS PREISTRÄGER

In diesem Jahr sind es sechs Preisträger aus fünf Fachbereichen, die neben einer Urkunde und einer Grafik Sachpreise für den Unterricht erhalten. Die einzige Frau und zugleich die einzige aus dem Kreis der Wissenschaftlichen Mitarbeiter/innen ist Regine Buchheim vom Institut für Betriebswirtschaftslehre. Die werdende Mutter erhält die Auszeichnung für ihre Lehrveranstaltung ”Betriebliches Rechnungswesen I". Sie teilt sich den Preis für den Fachbereich Wirtschaft und Management mit Professor Georg Meran vom Institut für Volkswirtschaftslehre, der für die ”Umweltökonomie I" zum Champion gekürt wurde.

Bereits zum zweiten Mal ausgezeichnet wird Professor Bernd Hillemeier vom Institut für Bauingenieurwesen. Wie im vergangenen Jahr brachte ihm seine Lehrveranstaltung ”Baustoffkunde, Baustoffprüfung und Bauchemie" den Titel ”Champion in der Lehre" ein.

Professor Dr. Hans-Günther Schmalz vom Institut für Organische Chemie ist der diesjährige ”Champion der Lehre" im Fachbereich Chemie. Er verdankt den Preis seiner Lehrveranstaltung ”Organische Chemie II a".

Im Fachbereich Elektrotechnik fiel die Wahl der Studierenden auf Professor Dr.-Ing. Hans Günther Wagemann vom Institut für Mikroelektronik und Festkörperelektronik. Die Auszeichnung erhält er für die Lehrveranstaltung ”Werkstoffe und Bauelemente I".

Einziger außerplanmäßiger Professor unter den Preisträgern ist Professor Dr.-Ing. Miron Mislin vom Institut für Baugeschichte, Architekturtheorie und Denkmalpflege. Die Studierenden am Fachbereich Architektur wählten ihn für die Lehrveranstaltung ”Bau- und Stadtgeschichte" zum Champion.

PROBLEME ANGESPROCHEN

In seiner Rede zur Preisverleihung ging Thomsen auch auf die Probleme ein, die bei der diesjährigen Wahl der Champions auftraten. Einige Studierende und Dekane scheinen die Philosophie des Preises noch nicht ganz verstanden oder akzeptiert zu haben. In einigen Fachbereichen scheute man den Wettbewerb unter den Lehrenden, in anderen die Mühe, Fragebogen auszuteilen oder das Ergebnis weiterzuleiten. Andere Fachbereiche verwiesen auf eigene Umfragen. Die Organisatoren waren erfreut, einen nach fachbereichseigenen Kriterien gewählten Chapion auszuzeichnen.

Thomsen stellt klar, daß dieser Wettbewerb keine Evaluation ist. Eine solche bestehe aus einer systematischen Befragung der Studierenden sowie der internen und externen Überprüfung der Lehrinhalte und -formen. Er kündigte an, daß bereits in diesem Semester fünf Studiengänge evaluiert werden. Aus den Ergebnissen sollen Konsequenzen abgeleitet und umgesetzt werden. Denn es ist vor allem wichtig, daß Evaluationen für Lehrende und Lernende Folgen haben.

cho


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