TU intern - November 1998 - Studium

Neue Wege in der Lehre

Seit dem Sommersemester 1998 existiert an unserer Universität ein bisher in Deutschland einmaliges Kooperationsprojekt zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Mit Unterstützung der Siemens AG wurde das ”Center für Wandel und Wissensmanagement" (CWW) am Fachbereich 14, Wirtschaft und Management, mit Beteiligung des Instituts für Technologie und Management sowie des Instituts für Betriebswirtschaftslehre eingerichtet. Die Leitung liegt bei Prof. Dr.-Ing. H. Baumgarten. Das Ziel dieser Kooperation besteht in einem schnellen und umfangreichen Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, um die Praxisorientierung sowie die Innovationsbereitschaft und -fähigkeit der Studierenden zu steigern.

Das Programm, das während des Sommersemesters, aus einer Vortragsreihe bestand, bei der hochkarätige Führungskräfte der Siemens AG über Themen wie ”Führungskräfteentwicklung in einem internationalen Konzern" oder ”Innovation durch industrielle Forschung und Entwicklung" referierten und anschließend mit den Studierenden diskutierten, findet großen Anklang bei den Teilnehmern. Als Abschluß und motivierender Höhepunkt des ersten Semesters fand ein zweitägiger Workshop statt, bei dem 50 Studierende unter der erfahrenen Anleitung eines professionellen Trainers der Siemens AG in die Methodiken des Projektmanagements eingeführt wurden. Am zweiten Tag konnten die Studierenden der unterschiedlichsten Fachrichtungen ihre Team- und Präsentationsfähigkeiten in der Bearbeitung von Fallstudien unter Beweis stellen.

PRAXISPROJEKTE VORGESTELLT

Gleichzeitig wurden die Praxisprojekte vorgestellt, die während des Wintersemesters an den Siemensstandorten Erlangen, München, Braunschweig und Berlin stattfinden. Insgesamt werden 10 Projekte angeboten an denen etwa 25 Studierende teilnehmen können. Die Studierenden arbeiten dabei im Team zusammen mit Siemensmitarbeitern u. a. an der Planung und Implementierung eines Knowledge Management Systems unter Berücksichtigung der Anforderungen der Bereiche Kultur und Organisation des Siemens-Konzerns. Weitere Projekte befassen sich z. B. mit der Erstellung eines Worldclass Logistik Profils der Siemens AG anhand von Bewertungsbögen und Befragungen oder mit der Lösung aktueller Fragestellungen der Personalentwicklung und Rekrutierung unter dem Fokus ”Halbwertszeit des Wissens".

Teilweise finden diese Projekte vor Ort statt, teilweise erfolgt die Projektarbeit virtuell, d. h. die Studierenden werden vor Ort mit der Problemstellung bekannt gemacht, arbeiten dann gemeinsam in Berlin an der Lösung und kommunizieren mit den übrigen Teammitgliedern über E-Mail und Telefon. Ein- bis zweimal im Monat nehmen die Studierenden an Projektsitzungen vor Ort teil, so daß ein regelmäßiger persönlicher Austausch gewährleistet ist. Darüber hinaus treffen sich alle Studierenden jeden Monat in Berlin, um über den Fortgang und die Struktur ihrer Projekte zu berichten. Für die Studierenden besteht weiterhin die Möglichkeit, über das Thema in ihrem jeweiligen Fachbereich eine Diplom- oder Studienarbeit zu schreiben. Am Ende des Wintersemesters wird es einen zweitägigen Workshop geben, in dem alle Projekte der Öffentlichkeit präsentiert werden und gleichzeitig über ein weiters Schwerpunktthema referiert wird.

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