TU intern - November 1998 - Wissenschaft

Wissenschaftskolleg: Gäste aus aller Welt

Am Wissenschaftskolleg ist mit Beginn des Wintersemesters der 18. Jahrgang der Wissenschaftlichen Mitglieder (Fellows) eingetroffen. Die Fellows kommen aus 14 verschiedenen Ländern, darunter solche, die erstmals vertreten sind, wie die Ukraine, Litauen und Malaysia. Die Fellows werden sich während ihres zehnmonatigen Aufenthaltes mit Themen aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft beschäftigen. Darunter Fragestellungen aus der Physik, wo eine Gruppe von Wissenschaftlern der Frage nachgehen wird, welche Bedeutung die Zeit in der Quantentheorie hat. Biologen und Materialwissenschaftler arbeiten auf dem Gebiet der ”Biomimetiks", d. h. sie untersuchen, inwieweit Funktionsweisen aus tierischen Organismen in die Hochtechnologien integriert werden können. Im Bereich der Gesellschaftswissenschaften beschäftigen sich Ökonomen und Kunstwissenschaftler mit den kulturellen Voraussetzungen ökonomischen Handelns, eine Frage, die auch von einigen Islamwissenschaftlern für die von ihnen betrachteten Religionen und Gesellschaften von Interesse ist. Nicht zuletzt sind auch Fellows aus dem Bereich der Kunst im Wissenschaftskolleg vertreten: der syrisch-libanesische Lyriker und Schriftsteller Adonis, der ungarische Komponist Györgi Kurtág, der mit den Berliner Philharmonikern zusammenarbeitet, und der Musiker Walter Levin, der zusammen mit dem Lübecker Artemis-Quartett Streichquartette des 20. Jahrhunderts einstudieren wird.

Das Wissenschaftskolleg zu Berlin will weltweit anerkannten Gelehrten, jüngeren Wissenschaftlern und Persönlichkeiten des geistigen Lebens die Möglichkeit bieten, unabhängig von den Zwängen des Universitätsalltags eine Zeitlang an selbstgewählten Arbeitsvorhaben zu forschen. Berufen werden die Fellows vom Rektor des Kollegs auf Vorschlag des Wissenschaftlichen Beirats.

urs


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