Pionier der modernen Fabrik

Professor Spur war lange Jahre Leiter des Produktionstechnischen Zentrums (PTZ). Er genießt den Ruf eines ”Pioniers der modernen Fabrik" und gilt als Vordenker und Wegbereiter der Produktionswissenschaft. Neue Fertigungsmethoden fanden unter seiner Führung Eingang in Forschung und Lehre. Wie wichtig dabei Computer für die industrielle Produktion sein sollten, war ihm bereits frühzeitig klar. Darüber hinaus hat er seit seiner Berufung an die TU Berlin im Jahre 1965 die Entwicklung der Hochschule durch sein Engagement maßgebend mitgeprägt.

Der 1928 in Braunschweig geborene Günter Spur studierte von 1948 bis 1954 Maschinenbau an der TH Braunschweig. Nach Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik der TH Braunschweig, wo er 1960 auch promovierte, und in der Industrie bei der Werkzeugmaschinenfabrik Gildemeister & Comp. AG Bielefeld, übernahm Spur 1965 die traditionsreiche, von Georg Schlesinger begründete Professur für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik an der TU Berlin. Elf Jahre später wurde er auch Leiter des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK). Seit 1986 sind beide Institute im Produktionstechnischen Zentrum zum Doppelinstitut zusammengefaßt, das sich unter der Führung von Günter Spur zu einer international anerkannten Forschungsstätte entwickelte. Zahlreiche privatwirtschaftliche Gründungen, die aus dem Umfeld des Doppelinstituts entstanden, zeugen von der innovativen Kraft der Forschungsleistungen am PTZ. Zum Engagement von Prof. Spur gehört auch die Mitarbeit in universitären Gremien. So war er mehr als 30 Jahre lang Mitglied im Fachbereichsrat. 1997 wurde Günter Spur emeritiert. Das hohe Ansehen, das er in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik genießt, belegen zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen - darunter das Bundesverdienstkreuz (1984) - und Mitgliedschaften in diversen Gremien und Verbänden.

cho