TU intern - Oktober 1998 - Studium
Es geht auch anders
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Geht es nach den Vorstellungen der an dem Konzept beteiligten Studierenden, dann ist die Zeit des kostenlosen Hochschulzugangs passé. Die akademische Ausbildung sei ein privates Gut, Nutznießer seien die Akademiker selber, sagen sie. Studierende oder Absolventen sollten daher stärker an den Kosten der Ausbildung beteiligt werden. Um den Hochschulzugang auch für finanzschwächere Bevölkerungsschichten offen zu halten, fordern die Studierenden, die Einführung von Studiengebühren durch Studienförderungssysteme und Kreditmodelle zu ergänzen. Den Erfolg solcher Modelle zeigen Untersuchungen über die Finanzierungssysteme in Australien oder den Niederlanden. Auch bei der Mittelverteilung zwischen Staat und Hochschule sehen die Studierenden noch vieles im argen: Die Hochschulen besäßen keine ausreichende Autonomie, und das öffentliche Dienst- und Personalrecht sowie die kameralistische Haushaltsführung würden viele notwendige Reformen behindern. Deshalb sollten die Globalsummen, die die Universitäten laut den Hochschulverträgen erhalten, durch formelgebundene Zuweisungen ersetzt werden. Mittelfristig sollten staatliche Mittel für die Lehre nur durch Bildungsgutscheine an die Hochschulen verteilt werden. Bildungsgutscheine erwirbt der Student bei Staat oder Industrie und zahlt" damit sein Studium an der Hochschule seiner Wahl. Innerhalb der Hochschule sollten die Mittel ebenfalls formelgebunden verteilt werden, wobei dem Präsidenten und den in ihrer Rolle gestärkten Dekanen Innovationsreserven zugestanden werden sollten, um eine Schwerpunktsetzung zu ermöglichen. Notwendig hierfür ist der Aufbau einer Kosten- und Leistungsrechnung sowie die Einrichtung eines umfassenden Evaluationssystems. Eine leistungsorientiertere Entlohnung aller Universitätsmitarbeiter sollte angestrebt werden. Das Konzept oder eine Kurzfassung können bei der Pressestelle der TU Berlin angefordert werden. Tel.: 314-2 29 19, Fax: 314-2 39 09 tui © 10/'98 TU-Pressestelle |