TU intern - Oktober 1998 - Menschen
Neuer Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung
Der neue Staatssekretär für den Bereich Wissenschaft und Forschung heißt Ingolf Hertel. Der parteilose Physikprofessor von der FU Berlin hat zum 1. Oktober die Nachfolge von Professor Erich Thies angetreten, der als Generalsekretär der Kultusministerkonferenz nach Bonn wechselte. Da Hertel Hochschullehrer ist, entstehen keine zusätzlichen Kosten für das Land Berlin. Dies war ein nicht unerheblicher Faktor, denn zuvor waren finanzielle Bedenken gegen die Neuberufung eines zweiten Staatssekretärs der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur laut geworden. Für Hertels Nominierung sprechen nach Angabe der Senatsverwaltung seine Erfahrung in wissenschaftlichen Organisationen. Unter anderem ist der 1941 in Dresden Geborene seit 1995 Präsident der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz. Unter dem Dach dieser Gesellschaft sind Forschungseinrichtungen vereint, die von Bund und Ländern gemeinsam finanziert werden. Sie wurden vormals unter dem Stichwort Blaue Liste" geführt. Als einen Schwerpunkt seiner zukünftigen Tätigkeit bezeichnet Ingolf Hertel den Ausbau des Standortes Adlershof. Das überrascht nicht: Neben der FU-Professur, die er seit 1993 innehat, leitet Hertel seit 1992 das Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik im Industrie- und Forschungspark Adlershof. Außerdem ist er Sprecher der dort ansässigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Hertels Anliegen entspricht der Linie von Wissenschaftssenator Peter Radunski, der aus Adlershof einen Grundpfeiler der Berliner Wissenschaftslandschaft machen möchte. Im Auftrag des Senats verfaßte Hertel vor einigen Monaten ein Standortkonzept, das er nun als Staatssekretär umzusetzen hat. Konkrete Vorstellungen über seine zukünftige Tätigkeit hat der neue Staatssekretär noch nicht verlauten lassen. Er machte aber deutlich, daß er sich für eine engere Kooperation zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung stark machen wird. Auch die Wirtschaft möchte Hertel mit einbeziehen. Daraus sollen sich nach seiner Vorstellung fachliche Schwerpunkte und neue Modellstudiengänge entwickeln. Der Laserphysiker sieht sich nicht nur als Vertreter der Naturwissenschaften, auch die Sozial- und Geisteswissenschaften hat er im Blick, wenn er von Berlin Weltspitze" in Wissenschaft und Forschung einfordert. cho © 10/'98 TU-Pressestelle |