TU intern - Oktober 1998 - Wissenschaft
Kompetenzzentrum NanOp"NanOp-Anwendungen von Nanostrukturen in der Optoelektronik" lautet der Titel eines neuen Forschungsnetzwerkes, in dessen Rahmen TU Wissenschaftler gemeinsam mit Kollegen aus 17 weiteren Forschungseinrichtungen und Firmen den Geheimnissen sogenannter Nanostrukturen auf den Grund gehen. Die Nanotechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des kommenden Jahrhunderts. Das Vordringen in die Winzigkeit des Nanokosmos führt uns in Bereiche, die etwa 10000 mal dünner sind als ein menschliches Haar oder 1000 mal dünner als eine Haushaltsaluminiumfolie. Dabei geht es nicht um eine weitere Miniaturisierung von technischen Bauteilen: Nanostrukturen sind nicht nur kleiner, sondern besitzen grundlegend andere Eigenschaften. Die Informations- und Kommunikationstechnologie, aber auch die Konsumindustrie werden davon profitieren. CDs mit Speicherkapazitäten von mehreren hundert Stunden Musik oder optische Computer, die Dateninformationen nicht mehr durch elektrische Signale, sondern wie in Glasfasernetzen mittels kurzer Lichtimpulse weitergeben, sind nur zwei Beispiele, von denen heute geträumt wird. Die Zukunftschancen der Nanotechnologie hat auch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF) erkannt. Es hatte im Frühjahr einen Wettbewerb zur Förderung von Nanotechnologie-Kompetenzzentren ausgerufen. Auf diese Weise sollen vorhandene Kompetenzen vernetzt und gebündelt werden, um die Umsetzung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in Produkte, Produktionsverfahren und Dienstleistungen zu beschleunigen. Letztlich wird damit auch der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Deutschland gestärkt. Sechs der 14 Bewerber für ein Kompetenzzentrum wurden nun ausgewählt und erhalten in den nächsten fünf Jahren bis zu 150 Millionen DM Forschungsmittel. Mit dabei ist auch Berlin. Das Konzept NanOp-Anwendungen von Nanostrukturen in der Optoelektronik" wurde federführend von Wissenschaftlern des Instituts für Festkörperphysik der TU Berlin und des Heinrich-Hertz-Instituts erarbeitet. OPTOELEKTRONISCHE BAUELEMENTE Bundesweit sind 17 Forschungseinrichtungen, acht Unternehmen und zwei Banken, von der Universität München über die Siemens AG bis hin zu diversen Max-Planck-Instituten, an diesem Konzept beteiligt. In fünf Jahren möchte man soweit sein, eine ausreichende Zahl der neuen nano-optoelektronischen Elemente produzieren zu können, die ihrerseits neue nano-optoelektronische Systeme ermöglichen. An der TU Berlin beschäftigt sich die Arbeitsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Dieter Bimberg mit Quantenpunkten, die als Ausgangsmaterial" für neue optoelektronische und elektronische Baulemente betrachtet werden können (siehe dazu auch Ein Käfig für Elektronen" TU intern 6/98). cho © 10/'98 TU-Pressestelle |