TU intern - Dezember 1999 - Studium

Aufwärtstrend am Arbeitsmarkt hält an

Am Arbeitsmarkt für Akademiker geht es weiter bergauf. Die kürzlich vom Institut der deutschen Wirtschaft veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit belegen, dass auch im vergangenen Jahr am Arbeitsmarkt für Akademiker eine weitere Entspannung eingetreten ist. Dies gilt besonders für Arbeitssuchende, die jung, berufserfahren und flexibel sind. Immer noch schwer haben es die Älteren. So waren 1998 rund 44 Prozent aller Arbeitslosen Hochschulabsolventen älter als 44 Jahre. Dieser Wert lag 1992 erst bei 25 Prozent.

Insgesamt waren 198300 Akademiker im vergangenen Jahr arbeitslos, das sind 13 Prozent weniger als im Jahr 1997.

Die Zahl der erwerbstätigen Akademiker stieg weiter an und liegt nun bei 5,4 Millionen. Trotzdem ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Akademiker gesunken, was wohl auf eine zunehmende Anzahl von Existenzgründern und Freiberuflern unter ihnen zurückzuführen ist.

Durchschnittlich sieben arbeitslose Akademiker bewarben sich im vergangenen Jahr auf eine bei den Arbeitsämtern ausgeschriebene Stelle. Im Vorjahr lag das Verhältnis noch bei 11:1. Eine Verbesserung der Situation konnte in allen Bereichen beobachtet werden.

Am kleinsten ist die Gefahr, arbeitslos zu werden, nach wie vor bei den Informatikern und Datenverarbeitungsspezialisten. Mehr als 10000 Stellen blieben nach Angaben des VDE im Jahr 1998 unbesetzt. Auf zehn Stellenangebote des Arbeitsamtes kamen in diesem Fachgebiet vier arbeitslose Akademiker.

Weiter verbessert hat sich die Situation für Ingenieure, die mittlerweile in fast allen Branchen wieder dringend gesucht werden. Während das Verhältnis von Arbeitslosen zu gemeldeten Stellen 1997 bei 9:1 lag, betrug es 1998 nur noch 6:1. Positiv auch die Entwicklung bei den Naturwissenschaftlern, wo die Zahl der Stellenangebote um rund 30 Prozent gestiegen ist. Auf eine offene Stelle kommen 18 Arbeitslose, im Jahr 1997 waren es noch 24. Viele Anstellungen sind in diesem Bereich jedoch zeitlich befristet oder in der Datenverarbeitung angesiedelt.

Auch die Angebote für Geisteswissenschaftler haben deutlich zugenommen. Ein Großteil der Beschäftigungsverhältnisse ist jedoch auf Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zurückzuführen, die zwei Drittel der Vermittlungen ausmachen. Für Entspannung auf dem Arbeitsmarkt für Lehrer sorgten eine nachlassende Zahl der Lehramts-Absolventen, Neueinstellungen, aber auch die Vermittlung zu Softwarehäusern und Beratungsfirmen. Das Verhältnis von arbeitslosen Lehrern zu gemeldeten Stellen hat sich im Vergleich zu 1997 halbiert und betrug in 1998 nur noch 13:1.

Grundsätzlich muss allerdings bei den hier angegebenen Zahlen berücksichtigt werden, dass nicht alle zu besetzenden Stellen den Arbeitsämtern gemeldet werden.

urs


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