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Im gut gefüllten Raum H 1035 stellte TU-Präsident Hans-Jürgen
Ewers am 23. November seinen neuen Kanzler, Wolfgang Bröker,
der Öffentlichkeit vor. Bröker nutzte die Gelegenheit,
um sich zum Amt des Kanzlers, seiner zukünftigen Arbeit und
zur Zukunft dieser Universität zu äußern. Angesichts
der unterschiedlichen Situation der Kanzler an den großen
Berliner Hochschulen - vom Kanzler auf Lebenszeit bis zur Abschaffung
des Kanzlers sind alle Modelle präsent - stelle sich die
Frage, ob dies vielleicht das letzte Mal sei, dass ein neuer Kanzler
in Berlin vorgestellt wird. Bröker verneinte diese Frage
und verwies darauf, dass die Kernfunktionen des Kanzlers, nämlich
Personal, Finanzen, Controlling und allgemeines Verwaltungsmanagement
an jeder Uni wahrgenommen werden müssen, unabhängig
davon, ob die Person, die mit diesen Aufgaben betraut wird, nun
Kanzler, Vizepräsident oder Prorektor ist. Wichtig sei vielmehr,
dass dies in einem gleichberechtigten (ausgenommen der Präsident
oder Rektor) Leitungsgremium geschehe. Bezogen auf die TU Berlin
regte Bröker eine Diskussion über die zukünftige
Leitungsstruktur an. Er fragte, ob man neben dem aktuellen nicht
auch über ein Leitungsmodell nachdenken solle, in dem ein
Präsident an der Spitze eines Präsidiums steht, das
sich aus Fachleuten für verschiedene Ressorts zusammensetzt,
etwa ein Vizepräsident für Lehre und Studium, ein Vizepräsident
für Personal und Finanzen und weitere Vizepräsidenten
für weitere einzeln zu definierende Aufgaben. Diesen könne
dann die den Ressorts zugehörigen Verwaltungseinheiten direkt
zugewiesen werden. Im letzten Teil seiner Rede ging Bröker
auf seine Aufgaben und Perspektiven für die nächste
Zeit ein, die er im Wesentlichen darin sieht, die begonnenen Veränderungsprozesse
voranzutreiben und zu einem positiven Ergebnis zu bringen, aber
auch neue Konzepte zu entwerfen. "Erstes Ziel ist es, die
neuen acht Fakultäten der TU Berlin, die mit dem 1. Oktober
2000 ihren Betrieb aufnehmen sollen, mit der Budgetierung als
verändertem Finanzsystem und mit reforierten Verwaltungsstrukturen
in das Jahr 2001 zu führen", erläuterte Bröker.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Universitätsverwaltung
forderte er zur aktiven Beteiligung auf, wobei insbesondere der
Gedanke des betriebswirtschaftlichen Arbeitens und der Dienstleistung
mehr in den Vordergrund gestellt werden müsse. Den Personalrat
bat Bröker um eine Fortsetzung der vertrauensvollen Zusammenarbeit,
wohl wissend um dessen Kritik, aber auch mit der Ankündigung,
die Veränderungsprozesse an der TU Berlin mit Nachdruck und
Energie voranzutreiben.
urs
© 12/'99 TU-Pressestelle
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