TU intern - Dezember 1999 - Aktuelles

Gedanken eines Kanzlers

Im gut gefüllten Raum H 1035 stellte TU-Präsident Hans-Jürgen Ewers am 23. November seinen neuen Kanzler, Wolfgang Bröker, der Öffentlichkeit vor. Bröker nutzte die Gelegenheit, um sich zum Amt des Kanzlers, seiner zukünftigen Arbeit und zur Zukunft dieser Universität zu äußern. Angesichts der unterschiedlichen Situation der Kanzler an den großen Berliner Hochschulen - vom Kanzler auf Lebenszeit bis zur Abschaffung des Kanzlers sind alle Modelle präsent - stelle sich die Frage, ob dies vielleicht das letzte Mal sei, dass ein neuer Kanzler in Berlin vorgestellt wird. Bröker verneinte diese Frage und verwies darauf, dass die Kernfunktionen des Kanzlers, nämlich Personal, Finanzen, Controlling und allgemeines Verwaltungsmanagement an jeder Uni wahrgenommen werden müssen, unabhängig davon, ob die Person, die mit diesen Aufgaben betraut wird, nun Kanzler, Vizepräsident oder Prorektor ist. Wichtig sei vielmehr, dass dies in einem gleichberechtigten (ausgenommen der Präsident oder Rektor) Leitungsgremium geschehe. Bezogen auf die TU Berlin regte Bröker eine Diskussion über die zukünftige Leitungsstruktur an. Er fragte, ob man neben dem aktuellen nicht auch über ein Leitungsmodell nachdenken solle, in dem ein Präsident an der Spitze eines Präsidiums steht, das sich aus Fachleuten für verschiedene Ressorts zusammensetzt, etwa ein Vizepräsident für Lehre und Studium, ein Vizepräsident für Personal und Finanzen und weitere Vizepräsidenten für weitere einzeln zu definierende Aufgaben. Diesen könne dann die den Ressorts zugehörigen Verwaltungseinheiten direkt zugewiesen werden. Im letzten Teil seiner Rede ging Bröker auf seine Aufgaben und Perspektiven für die nächste Zeit ein, die er im Wesentlichen darin sieht, die begonnenen Veränderungsprozesse voranzutreiben und zu einem positiven Ergebnis zu bringen, aber auch neue Konzepte zu entwerfen. "Erstes Ziel ist es, die neuen acht Fakultäten der TU Berlin, die mit dem 1. Oktober 2000 ihren Betrieb aufnehmen sollen, mit der Budgetierung als verändertem Finanzsystem und mit reforierten Verwaltungsstrukturen in das Jahr 2001 zu führen", erläuterte Bröker. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentralen Universitätsverwaltung forderte er zur aktiven Beteiligung auf, wobei insbesondere der Gedanke des betriebswirtschaftlichen Arbeitens und der Dienstleistung mehr in den Vordergrund gestellt werden müsse. Den Personalrat bat Bröker um eine Fortsetzung der vertrauensvollen Zusammenarbeit, wohl wissend um dessen Kritik, aber auch mit der Ankündigung, die Veränderungsprozesse an der TU Berlin mit Nachdruck und Energie voranzutreiben.

urs


© 12/'99 TU-Pressestelle