TU intern - Dezember 1999 - Menschen
JUNG-FORSCHER PRÄMIERT /cho/ Zwei der siebzehn Chorafas-Preise 1999, die die schweizerische Chorafas-Foundation an hervorragende Doktoranden oder Postdoktoranden der Ingenieur-, Umwelt- und Gesellschaftswissenschaften vergibt, gingen an junge Forscher/innen der TU Berlin. Für ihre Arbeit "Discovering of Structural Similarity and Structural Features Within Complex Objects", die bei Professor Fritz Wysotzki am Institut für Angewandte Informatik entstand, erhielt die Informatikerin Kristina Schädler den mit 4000,- Dollar dotierten Preis für Ingenieurwissenschaften. Den Preis für Umwelt- und Sozialwissenschaften teilen sich Natalie Ibald und Matthias Koch. Beide erhielten ein Preisgeld von 2000,- Dollar. Die Arbeit von Natalie Ibald über "Economic and Ecological Evaluation and Optimization of Electroplating Prozesses" wurde von Professor Günter Fleischer vom Institut für Technischen Umweltschutz betreut. Ebenfalls an diesem Institut entstand die Arbeit von Matthias Koch, die Professor Wolfgang Rotard betreute. Bedingung für die Preisverleihung: Die Preisträger dürfen nicht älter als 30 Jahre sein und keine Vollzeitstelle an einer Uni oder in der Industrie haben. UNTERNEHMENSFÜHRUNG /tui/ Am 15. November 1999 vergab Prof. Dr. Dr. h.c. Dietger Hahn vom Fachgebiet Strategische Unternehmensplanung der TU Berlin im Rahmen des dritten Deutschen Wirtschaftsingenieurtages den Konrad-Mellerowicz-Preis. Die Auszeichnung ging an Dipl.-Ing. Christian Kluge für seine Diplomarbeit "Analyse eines Konzern-Reportingsystems bei Harmonisierung von externem und internem Rechnungswesen" und an Dr.-Ing. Hartmut Zadek für seine Dissertation "Kundenorientierung in logistischen Prozessketten - Ein Instrumentarium zur Entscheidungsunterstützung und zum Controlling für die strategische Logistiktiefengestaltung in Industrieunternehmen". Der Preis in Höhe von 10.000,- DM wird seit 1991 alle zwei Jahre verliehen. Stifter des Konrad-Mellerowicz-Preises ist sein verstorbener Sohn, Prof. Dr. Harald Mellerowicz. KURZES STUDIUM BELOHNT /cho/ Thomas Fotteler und Akiko Kato, beides TU-Absolventen der Physik, haben den Studienförderpreis der Wilhelm Heinrich Heraeus und Else Heraeus-Stiftung erhalten. Mit der Auszeichnung belohnt die Stiftung Diplom-Absolventen der drei Berliner Universitäten und der Universität Potsdam, die ihr Physik-Studium innerhalb von zehn Semestern und mindestens mit der Note "gut" abgeschlossen haben. Der Preis ist mit 2500 DM dotiert und soll ein Anreiz schaffen, das Physikstudium zügiger zu absolvieren. NEUER VIZEPRÄSIDENT /cho/ Auf der Generalversammlung des International Council for Science (ICSU) wurde Professor Horst Kleinkauf vom Max-Volmer-Institut für Biophysikalische Chemie und Biochemie der TU Berlin zum Vize-Präsident für die Auswärtigen Beziehungen der Vereinigung gewählt. Das ICSU bringt Naturwissenschaftler/innen auf internationaler Ebene zusammen, um wissenschaftliche Aktivitäten und ihre Anwendungen zu koordinieren und zu fördern. PREIS FÜR THERMODYNAMIK /cho/ Die American Society of Mechanical Engineering (ASME International) hat Professor George Tsatsaronis vom Institut für Energietechnik der TU Berlin für die Mitarbeit an zwei herausragenden Arbeiten über Thermodynamik mit dem Edward-F.-Obert-Preis prämiert. Die Preisvergabe fand während des Internationalen Maschinenbau Kongresses der ASME in Nashville/USA statt. Nach 1994 war es für den TU-Wissenschaftler bereits das zweite Mal, dass er diese Auszeichnung erhielt. Der Edward-F.-Obert-Preis wird seit 1987 jährlich vergeben. ELEKTRONENMIKROSKOPIE /tui/ Dr. Michael Weingärtner erhielt Anfang September 1999 den Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie. Er wurde damit für die Entwicklung eines Kurzzeit-Fotoelektronenmikroskops und die erstmalige Abbildung ultraschneller Laserbearbeitung von Oberflächen ausgezeichnet, die er in seiner Dissertation bei Prof. Dr. Oleg Bostanjoglo am Optischen Institut der TU Berlin durchgeführt hatte.
BAHNBRECHENDE LEISTUNGEN /cho/ Die Technische Universität München hat Professor emeritus Herbert Sukopp vom Institut für Ökologie und Biologie der TU Berlin den Doktor der Agrarwissenschaften ehrenhalber (Dr. agr. h. c.) verliehen. Die Universität würdigt mit dieser Auszeichnung die außergewöhnlichen und bahnbrechenden Leistungen des TU-Wissenschaftlers auf den Gebieten Ökosystemforschung und Vegetationskunde. Professor Sukopp vertrat dieses Fachgebiet an der TU Berlin von 1969 an bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996. ASTRONOMIE /urs/ Professor Dr. Erwin Sedlmayr vom Institut für Astronomie und Astrophysik der TU Berlin wurde zum Vorsitzenden der Astronomischen Gesellschaft in Göttingen gewählt. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Die Astronomische Gesellschaft wurde zunächst als internationale Gesellschaft im Jahre 1863 gegründet. Nach Einstellung ihrer Tätigkeiten im zweiten Weltkrieg fand ihre Wiedergründung 1947 in Göttingen statt. Die Aktivitäten der heute rund 800 Mitglieder zählenden Organisation umfassen unter anderem die Durchführung von Tagungen, Herausgabe von Publikationen, Förderung junger Astronomen, Auszeichnung hervorragender wissenschaftlicher Arbeiten und die Förderung des astronomischen Schulunterrichts. GEDENKEN /urs/ An den Physiker Gustav Hertz erinnert sei Anfang November eine Gedenktafel an seinem Dahlemer Wohnhaus in der Fabeckstraße 11. Von 1928 bis 1945 hatte Gustav Hertz dort gewohnt. Geboren wurde der Atomwissenschaftler, nach dessen Onkel Heinrich Hertz die Einheit für die Frequenz benannt ist, am 22. Juli 1887 in Hamburg. Bereits mit 26 Jahren gelangen Gustav Hertz gemeinsam mit James Franck die Experimente, für die beide Wissenschaftler 12 Jahre später mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden. Im heute nach ihnen benannten Franck-Hertz-Versuch zur Anregung von Atomen durch Elektronenstoß konnten sie nachweisen, dass die im Bohr'schen Atommodell angenommenen diskreten Energieniveaus der Atomhülle tatsächlich existieren. Seit 1927 arbeitete Gustav Hertz an der Technischen Universität Berlin, wo er ein hochmodernes Physikalisches Institut aufbaute. Im Jahr 1934 musste er aufgrund seiner jüdischen Abstammung dessen Leitung niederlegen. Bis 1945 leitete Gustav Hertz ein Forschungslabor der Siemenswerke. Danach übersiedelte er auf Veranlassung der Sowjets in die UdSSR, wo er unter anderem in der Atomforschung tätig war. 1954 kehrte Hertz nach Deutschland zurück und hatte einen Lehrstuhl für experimentelle Physik an der Universität Leipzig inne. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte er sich mit der moralisch-politischen Verantwortung der Wissenschaftler gegenüber der Menschheit. Gustav Hertz starb am 30. Oktober 1975 in Ostberlin.
© 12/'99 TU-Pressestelle |