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Computer-Viren sind inzwischen bei nahezu jeder EDV-Nutzung ein
heißes Thema. Allgemeiner spricht man von Malware
oder Malicious Code, womit auch andere, absichtlich
schadenverursachende Programme eingeschlossen sind, die sich im
Gegensatz zu Viren nicht selbsttätig replizieren. Hauptsächlich
DOS- und Windows-PCs können durch Malware geschädigt
werden, in geringerem Maße besteht auch bei Apple Macintoshs
und Unix-Rechnern die Gefahr des Virenbefalls. Hinsichtlich Funktionsweise
und Gefährdungspotential unterscheidet man zwischen verschiedenen
Malware-Typen, zu denen ausführliche Informationen in [2]
zu finden sind:
- Bootsektor-Viren, sie infizieren den Startbereich von Festplatten
und Disketten (-)
- Datei-Viren, sie hängen sich an Programmdateien an, löschen
oder manipulieren Daten (-)
- Makro- und Script-Viren, sie sind in Makrosprachen von Anwendungen,
z. B. MS Office, geschrieben und können u. a. Dateien löschen
oder manipulieren (- - -)
- Trojanische Pferde, sie schleusen Viren ein oder spionieren
Daten aus, z. B. Passwörter (- -)
- Backdoors (Hintertüren), sie lassen eine
Fernsteuerung des Rechners zu u. ä. Damit kann ein Angreifer
von außen über das Netzwerk Daten manipulieren oder
ausspionieren. Backdoors sind z. Z. aktuell und groß in
Mode (- - -)
- Würmer, hangeln sich im Netzwerk von Rechner zu Rechner
und werden dabei immer länger. Sie legen so mit der Zeit
das Netzwerk lahm (vor allem Unix-Systeme); Würmer galten
lange als ausgestorben, kommen aber gerade wieder in Mode (-)
- Exploits, sie gelangen unter Ausnutzung von Sicherheitslücken
im Betriebssystem oder in Anwendungen in den Computer; damit ist
von A-Z alles möglich, was Sie sich lieber nicht vorstellen
möchten, bis hin zum teil- bzw. zeitweisen Stillegen des
Rechners. Hardware-Schäden kann auch diese Malware nicht
verursachen (- -)
Die Zahl der Minuszeichen soll lediglich das Gefahrenpotential
als Produkt aus Aktualität, Verbreitung und potentiell möglichem
Schaden untereinander vergleichen! Auch Malware mit nur einem
Minuszeichen ist ernstzunehmen.
Die wichtigsten Einfallstore für Malware sind: E-Mail-Anhänge,
WWW-Downloads, FTP-Downloads, Newsgroups, IRC (Internet Relay
Chat), Disketten, CD-ROMs, Dateien im lokalen Netzwerk, Office-Dokumente
(Word-, Excel-, usw. Dateien). Reine Text-E-Mails sowie Multimedia-Dateien
(Bilder, Klänge, Filme/ Animationen) können keine Viren
enthalten.
Zum Glück stehen auch etliche Maßnahmen zur Verfügung,
mit denen man sich vor Computer-Viren schützen kann:
- Fertigen Sie regelmäßig, mindestens wöchentlich,
besser täglich, Sicherheitskopien Ihrer wichtigen Daten an.
Mit einem aktuellen Backup im Schrank sehen Sie allen Gefahren
wesentlich gelassener (nicht sorgloser!) entgegen.
- Installieren Sie auf Ihrem Rechner eine Antivirus-Software
[1], die im Hintergrund läuft und alle
Dateizugriffe überwacht (sog. On-Access-Scanner). Diese Antivirus-Software
sollten Sie monatlich aktualisieren (Update), damit auch neuere
Viren entdeckt werden können. Adressen für die Updates
finden Sie ebenfalls in [1]. Über Softwarelizenzen
können Sie sich im ZRZ informieren [3].
- Öffnen Sie keine Dateien, deren Ursprung nicht zweifelsfrei
seriös ist. Dies gilt insbesondere, aber nicht nur, für
Dateien, die Sie aus dem Internet beziehen, unabhängig davon,
ob Sie sie per E-Mail, aus einer Newsgroup, dem IRC oder per WWW-
oder FTP-Download erhalten haben.
- Öffnen Sie keine Dateien, ohne sie mit einem Antivirus-Programm
geprüft zu haben. Dies gilt insbesondere für Dokumente
von MS Word und alle anderen MS-Office-Anwendungen (Excel, Access,
PowerPoint). Diese können Makro-Viren enthalten. Für
diese sind spezielle Antivirus-Programme zu empfehlen, die auf
Makro-Viren spezialisiert sind [1].
- Öffnen Sie keine HTML-formatierten E-Mails, schalten
Sie entsprechende Optionen in Ihrem E-Mail-Programm aus. Hierin
können sich Script-Viren verbergen. Dies betrifft vor allem,
aber nicht nur, Benutzer von MS Outlook und MS Internet Explorer.
- Auch Original-CD-ROMs und -Disketten können Viren enthalten.
- Stellen Sie im BIOS-Setup Ihres PCs die Boot-Reihenfolge auf
C, A oder C only, damit nicht versehentlich
von einer infizierten Diskette gebootet wird.
- Entfernen Sie den Schreibschutz Ihrer Disketten nur dann,
wenn Sie Dateien darauf schreiben wollen.
- Gehen Sie nie ins Internet, wenn Sie als Benutzer mit Administrator-Rechten
angemeldet sind (NT: 'Administrator', Unix: 'root', Novell: 'supervisor').
Richten Sie dafür einen Benutzer mit drastisch eingeschränkten
Rechten ein.
Wenn Ihr Rechner trotz aller Vorsichtsmaßnahmen (oder eben
wegen deren Mißachtung) infiziert wird, bewahren Sie Ruhe.
Überlassen Sie es der Antivirus-Software, den Rechner zu
desinfizieren oder spielen Sie Ihr Backup zurück auf den
Rechner. Falls das nicht hilft, ziehen Sie Fachleute zu Rate.
Weitere Informationen zu Computer-Viren finden Sie unter:
[1] http://www.tu-berlin.de/www/software/antivirus.shtml
[2] http://www.vhm.haitec.de/faq/index.html
[3] http://www.tu-berlin.de/zrz/software/lizenzen/index.html#s.3.8
Frank Ziemann
© 2/'99 TU-Pressestelle
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