TU intern - Februar 1999 - Hochschulpolitik

Tadel und Lob

Auf ihrer Sitzung Ende Januar äußerte die Landeskonferenz der Frauenbeauftragten an Berliner Hochschulen (LaKoF) Kritik, aber auch Zustimmung zum ”Berliner Manifest für eine neue Universitätspolitik”. Das Papier entstand im Rahmen einer ”bildungspolitischen Konferenz der drei Berliner Universitäten”, zu der die Präsidenten der Universitäten eingeladen hatten. Es enthält 32 Thesen für die wichtigsten Eckpunkte einer grundsätzlichen Universitätsreform.

Die LaKoF sah im Berliner Manifest die Interessen der Frauen in mehreren Punkten nicht, oder nur mangelhaft berücksichtigt. So würden Themen wie Frauenförderung, Gleichstellungspolitik und Frauenforschung völlig ausgeblendet. Die LaKoF wies darauf hin, daß im Gegensatz dazu andere wissenschaftspolitische Institutionen, wie der Wissenschaftsrat und die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung in diesen Bereichen sehr wohl massive Defizite sähen. Hinsichtlich der Studienrefom mahnte die LaKoF neben der organisatorischen eine inhaltliche Modernisierung von Studiengängen, auch unter Berücksichtigung frauenspezifischer Interessen, an. Kritik wurde auch an den Vorschlägen zur Finanzierung der Bildung durch Studiengebühren geübt.

Positiv äußerte sich die LaKoF zu Vorschlägen im Bereich des Dienst- und Tarifrechts, die allerdings nicht nur auf das wissenschaftliche Personal beschränkt bleiben sollten. Die Forderung nach der Abschaffung der Habilitation und der Einrichtung von Assistenzprofessuren mit größerer wissenschaftlicher Selbständigkeit wurde ausdrücklich begrüßt. Zu ihrer neuen Sprecherin wählte die LaKoF auf ihrer Sitzung im Januar Heidi Degethoff de Campos, die Frauenbeauftragte der TU Berlin.

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