TU intern - Februar 1999 - Studium

Arbeiten um zu Studieren

Zwei Drittel aller Studierenden sind erwerbstätig. Zu diesem Schluß kam die 15. Sozialerhebung des deutschen Studentenwerkes, die im Dezember in Bonn vorgestellt wurde. Etwa die Hälfte aller Studierenden, so heißt es dort weiter, geben an zu jobben ”weil es zur Bestreitung des Lebensunterhalts unbedingt notwendig ist”. Der Anteil der BAföG geförderten Studierenden sei seit 1994 kontinuierlich gesunken, erklärte Wolf-Michael Catenhusen, parlamentarischer Staatssekretär im BMBF, anläßlich der Vorstellung der Studie.

Ungleichheiten, dies zeigte die Studie, bestehen in Deutschland immer noch in der Herkunft der Studierenden. Während 45 Prozent der Kinder aus Elternhäusern mit hohem Einkommen ein Studium beginnen, liegt der Anteil der Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern nur bei 26 Prozent. Die Unterschiede zeigen sich schon während der Schulausbildung. Dort beginnen nur noch 33 Prozent aus den niedrigen sozialen Gruppen eine gymnasiale Ausbildung, wogegen die Rate bei Kindern aus Gruppen mit hohen Einkommen bei 85 Prozent liegt.

Weiter angestiegen ist die Zahl der Studentinnen unter den Studierenden. Seit 1996 stellen Frauen mehr als die Hälfte der Studierenden. Dieser Trend wird sich nach Einschätzung Catenhusens noch verstärken. Nun ginge es darum auch ihren Zugang in höhere Positionen zu fördern.

Ebenfalls angestiegen ist der Anteil derer, die einen Teil ihres Studiums im Ausland verbracht haben. Er ist von 1994 bis 1997 um 5 Prozent auf nun 27 Prozent gestiegen. Als Haupthindernis für einen Auslandsaufenthalt gelten Probleme bei der Finanzierung.

urs


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