TU intern - Februar 1999 - Studium

Studierende segeln in Berlin

Mit dem Akademischen Segler-Verein bis nach Kap Hoorn

Der Spaß steht im Vordergrund, auch wenn es bei Regatten richtig anstrengend werden kann
Bereits seit Ende des letzten Jahrhunderts gibt es in Berlin einen Segelverein, der Studentinnen und Studenten einen Sport nahebringen will, der bis heute nichts an Faszination verloren hat: der Akademische Segler-Verein e. V. in Spandau. Er bietet interessierten Studierenden aus Hochschulen in Berlin und Brandenburg die Möglichkeit, das Segeln von der Pike auf zu lernen.

Die Ausbildung auf vereinseigenen Jollen gehört ebenso dazu, wie die Vorbereitung auf das Segeln mit größeren Yachten. Fast jedes Wochenende im Sommer wird mit Prosit, einem großen Vereinsschiff, auf der Havel gesegelt. Dabei sind auch Gäste gerne gesehen. Es wird immer ein Platz frei sein, um mitzusegeln. Mitsegeln heißt dabei, mit Hand anzulegen. Die nötigen Kenntnisse werden schnell vermittelt, und schon kann man auch ohne Vorkenntnisse aktiv werden. Natürlich steht der Spaß dabei immer im Vordergrund - auch wenn es gelegentlich, bei der Teilnahme an Regatten, mal richtig anstrengend werden kann.

Auch im Winter ist auf dem Vereinsgelände einiges los. Fast jede Woche werden Crewabende veranstaltet, bei denen man sich die Theorie des Segelsports aneignen kann, oder auch nur bei einem Glas Bier gemütlich zusammensitzt. Da kommt manches interessante Gespräch auf, natürlich nicht nur über das Segeln. Außerdem hat die letzte Segelsaison an den Schiffen ihre Spuren hinterlassen. Es ist kaum vorstellbar, wie viele Algen sich an einem Rumpf festsetzen, während das Schiff ein halbes Jahr im Wasser liegt. Die an den Booten nötige Arbeit wird ebenfalls in den Wintermonaten geleistet, denn zu den ersten Sonnenstrahlen im Frühjahr sollen die Schiffe wieder im Wasser sein. Im März findet die sogenannte Indienststellung statt, bei der drei Wochen lang die Schiffe in Stand gesetzt werden. Dabei hat man die Möglichkeit, sich mit den Funktionen der einzelnen Teile an Bord vertraut zu machen. Denn die Vielfalt an Seilen und Umlenkrollen ist gerade für Unerfahrene sehr verwirrend. Das soll aber kein Hindernis sein, wenn man einmal nicht mehr weiter weiß, gibt es immer jemanden, den man fragen kann.

Beim Akademischen Segler-Verein existiert zu jedem Verantwortungsbereich ein Vorstandsamt, das von Studenten besetzt ist. Der Takelmeister kümmert sich um die Schiffe, der Vorsitzende um die Leitung des Vereins und der Casinowart um das Seglerhaus und die Feste, die gefeiert werden. Der Verein ist von Studenten geführt und wird von Studenten gestaltet. Jeder kann seine Wünsche mit einbringen und seine Interessen vortragen.

Zum Beispiel bei der Seereisenplanung für die kommende Saison. Der Verein besitzt ein hochseetaugliches Schiff, das auf Wunsch der aktiven Segler im nächsten Jahr auf große Fahrt gehen soll. Auf dem Plan stehen die Atlantiküberquerung und die Ostküste Amerikas bis zur südlichsten Spitze am Kap Hoorn. Auf der Rückreise von Boston nach Liverpool ist die Teilnahme an einer Regatta vorgesehen.

Philip Link
Wer nun Lust bekommen hat, seine Freizeit etwas anders zu gestalten, der kann gerne beim ASV vorbeischauen, oder sich informieren bei: Akademischer Segler-Verein e. V., Scharfe Lanke 57-61, 13595 Berlin, Telefon: 3 61 50 00 oder http://www.tu-berlin.de/~asv


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