TU intern - Januar 1999 - Aktuelles

Akkreditierungsverbund legt zukünftige Verfahrensregeln fest

Der im Oktober gegründete Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge e.V. (AVI), zu dessen Gründungsmitgliedern auch die TU Berlin gehört, hat Mitte Dezember auf einer Sitzung in Darmstadt seine Aufgabenstellung präzisiert und die Grundsätze für die Akkreditierung von Bachelor- und Masterstudiengängen im Ingenieurbereich festgelegt. Der AVI versteht sich dabei als eine Agentur im Sinne des Beschlusses der Kultusministerkonferenz. Diese hatte auf ihrer Plenarsitzung am 3.12.1998 die Einrichtung eines Akkreditierungsrates festgelegt, um die Begutachtung der Studiengänge zu koordinieren und zu überwachen. Die fachlich-inhaltliche Begutachtung der Studiengänge selbst und die Zertifikatsvergabe sollten, nach dem Willen der KMK, von akkreditierten Agenturen übernommen werden.

In einem nächsten Schritt wird der AVI nun Fachkommissionen für die Studiengänge Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Elektrotechnik bilden, denen neben Professoren der beteiligten Hochschulen und Mitgliedern der Fakultäts- und Fachbereichstage auch Experten aus Wirtschaft und Fachverbänden angehören sollen. Mit dieser Maßnahme will der AVI den Praxisbezug sichern. Die Verantwortung für die Gestaltung der BA- und MA-Studiengänge bleibt jedoch bei den Hochschulen selbst.

Die Fachkommissionen erarbeiteten Kriterien und Verfahren der Akkreditierung, welche anschließend durch die Mitgliederversammlung des AVI zu bestätigen sind.

Beantragt eine Hochschule die Akkreditierung eines BA- oder MA-Studiengangs, benennt der AVI eine Gutachterkommission. Diese prüft den Antrag, führt eine Begehung vor Ort durch und empfiehlt in einer begründeten Stellungnahme dem AVI die Genehmigung, die Genehmigung mit Auflagen oder die Ablehnung des Antrags.

Der Akkreditierungsverbund für Ingenieurstudiengänge e.V. ist offen für Universitäten und Fachhochschulen, die bereit sind, ihre BA- und MA-Studiengänge entsprechend den von den AVI-Kommissionen erarbeiteten Kriterienkatalogen begutachten zu lassen. Er plädiert nachdrücklich dafür, die Akkreditierung an gehobenen Standards zu orientieren, um den beteiligten Hochschulen damit ein Instrument der internen Qualitätssteuerung an die Hand zu geben. Es ist deshalb keinesfalls vorgesehen, daß die Mitgliedshochschulen automatisch die Akkreditierung für ihre Studiengänge zu erhalten. Die hohen Standards waren bereits bei der Gründung des AVI vom Verein Deutscher Ingenieure und den Wirtschaftsverbänden kritisiert worden, die befürchten, daß viele Fachhochschulen die hohen Kriterien nicht erfüllen können.

Dem Akkreditierungsverbund gehören inzwischen 27 Mitgliedshochschulen sowie zwei Universitäten mit Gaststatus an.

tui

Akkreditierungsbeauftragter an der TU Berlin ist Dr. Patrick Thurian, Tel.: 314-2 40 40, E-Mail: VP02@tu-berlin.de. Bei ihm sind weitere Informationen zum Akkreditierungsverbund sowie zur Akkreditierung von Studiengängen erhältlich.


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