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Mit Lehre und Forschung zu Sonne, Mond und Sternen"
beschäftigt sich an der TU Berlin das Institut für Astronomie und Astrophysik.
Es ist das einzige Institut dieser Art in Berlin. Während
die Forschung an der TU Berlin konzentriert ist, wird die Lehre
in den Fächern Astronomie und Astrophysik, die als Nebenfach
z. B. von Studierenden der Physik und anderen naturwissenschaftlichen
Studiengängen belegt werden können, vom TU-Institut
für alle Berliner Universitäten in vollem Umfang angeboten.
Forschungsschwerpunkt ist die theoretische Untersuchung der Frage,
wie sich im Kosmos die allerersten festen Materieformen - feine
Staubteilchen - bilden. Die dabei relevanten Prozesse umfassen
einen wesentlichen Teil des Kosmischen Materiekreislaufs",
in welchem kleine, primäre Staubteilchen in den Hüllen
alternder Riesensterne auskondensieren und, vom Strahlungsdruck
getrieben, in den interstellaren Raum geblasen werden - sogenannte
Sternwinde". Diese nun mit schweren Elementen (welche
zuvor im Sterninnern gebildet wurden) angereicherte Materie spielt
bei der Bildung zukünftiger Sternen- und vor allem Planetensysteme
eine sehr wichtige Rolle. In den Sternwinden bilden sich auch
erste komplexere Moleküle, sozusagen erste Bausteine des
Lebens. So gibt es zum Beispiel Hinweise auf das Vorkommen von
Glyzin, der einfachsten Aminosäure, in größeren
interstellaren Wolken.
Mit Hilfe von mathematischen Berechnungen - sogenannten numerischen
Methoden zur Modellierung hochgradig nichtlinearer, dynamischer
Systeme - will das Institut für Astronomie und Astrophysik
die faszinierende Selbstregulierung solcher mikroskopischen Vorgänge
in einem makroskopischen System wie dem eines Sternwindes verstehen
sowie das Erscheinungsbild dieser chemischen Fabriken"
im Kosmos nachvollziehen.
kps
© 7/'99 TU-Pressestelle
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