TU intern - Juli 1999 - Wissenschaft

Astronomie an der TU Berlin

Mit Lehre und Forschung zu ”Sonne, Mond und Sternen" beschäftigt sich an der TU Berlin das Institut für Astronomie und Astrophysik. Es ist das einzige Institut dieser Art in Berlin. Während die Forschung an der TU Berlin konzentriert ist, wird die Lehre in den Fächern Astronomie und Astrophysik, die als Nebenfach z. B. von Studierenden der Physik und anderen naturwissenschaftlichen Studiengängen belegt werden können, vom TU-Institut für alle Berliner Universitäten in vollem Umfang angeboten. Forschungsschwerpunkt ist die theoretische Untersuchung der Frage, wie sich im Kosmos die allerersten festen Materieformen - feine Staubteilchen - bilden. Die dabei relevanten Prozesse umfassen einen wesentlichen Teil des ”Kosmischen Materiekreislaufs", in welchem kleine, primäre Staubteilchen in den Hüllen alternder Riesensterne auskondensieren und, vom Strahlungsdruck getrieben, in den interstellaren Raum geblasen werden - sogenannte ”Sternwinde". Diese nun mit schweren Elementen (welche zuvor im Sterninnern gebildet wurden) angereicherte Materie spielt bei der Bildung zukünftiger Sternen- und vor allem Planetensysteme eine sehr wichtige Rolle. In den Sternwinden bilden sich auch erste komplexere Moleküle, sozusagen erste Bausteine des Lebens. So gibt es zum Beispiel Hinweise auf das Vorkommen von Glyzin, der einfachsten Aminosäure, in größeren interstellaren Wolken.

Mit Hilfe von mathematischen Berechnungen - sogenannten numerischen Methoden zur Modellierung hochgradig nichtlinearer, dynamischer Systeme - will das Institut für Astronomie und Astrophysik die faszinierende Selbstregulierung solcher mikroskopischen Vorgänge in einem makroskopischen System wie dem eines Sternwindes verstehen sowie das Erscheinungsbild dieser ”chemischen Fabriken" im Kosmos nachvollziehen.

kps


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