TU intern - Juli 1999 - Sport

Von wegen in Grund und Boden gerudert ...

Präsidiale Ruderriege der TU Berlin landet auf Platz zwei

Hauptsache Spaß gehabt: Fehlende Turnschuhe (Bildmitte) und ein Sieg der Humboldt-Uni konnten dem TU-Team die gute Laune nicht verderben
Die Entscheidung beim Wettrudern der Berliner Universitätspräsidenten im Rahmen der internationalen 52. Deutschen Hochschulmeisterschaften im Rudern auf der Regattastrecke in Berlin-Grünau fiel bereits nach wenigen Metern. Das Team der Humboldt-Universität zu Berlin legte einen fulminanten Start hin, dem die beiden anderen Boote von FU und TU Berlin nicht folgen konnten.

Wer gewinnt, geht baden: Prof. Dr. Ursula Schäfer vom HU-Team auf dem Weg ins kühle Naß
Am Ende überquerte der Achter der HU ungefährdet nach zwei Minuten und sechs Sekunden als erster die Ziellinie - was Steuerfrau Professorin Ursula Schäfer die obligatorische Beförderung ins nasse Element einbrachte. Mit einem energischen Schlußspurt sicherte sich das Ruderteam der TU Berlin mit 18 Sekunden Rückstand den zweiten Platz und verwies die FU Berlin knapp auf den dritten und letzten Rang. ”Das haben wir unserem Steuermann Stefan Breitling zu verdanken, der uns am Schluß noch mal ordentlich angespornt hat", sagte anschließend Doris Schmidt, stellvertretende Leiterin der Zentraleinrichtung Hochschulsport der TU Berlin und Mitglied im TU-Ruderteam.

Alle drei Mannschaften hatten sich gezielt auf das prestigeträchtige Ereignis vorbereitet. Die HU absolvierte sogar drei Stunden vor dem großen Ereignis noch eine Übungseinheit. Das mehrmalige Training schien so richtig den Ehrgeiz der ansonsten eher mit Kopf - denn mit Kraftarbeit beschäftigten Akademiker und Akademikerinnen angestachelt zu haben. Und da außerdem Klappern bekanntlich zum Handwerk gehört, muß man den Gegner auch schon mal verbal verunsichern. Dies schien sich offenbar FU-Präsident Peter Gaehtgens gedacht zu haben. Aber weder die Grußbotschaft an die Adresse von Herausforderer und Veranstalter Humboldt-Uni - es sei ein Fehler gewesen, die FU herauszufordern -, noch die Ankündigung in Richtung TU - man werde sie in Grund und Boden fahren - zeigten Wirkung. Vielleicht erwies sich auch einfach die Startnummer eins als zu schwere mentale Belastung für das Team der Freien Universität.

Auch wenn größere Fehler ausblieben und sich niemand ein Krebs fing, das heißt mit den Riemen unter Wasser hängenblieb, kämpfte das TU-Team mit Problemen. Daß Präsident Ewers seine Sportschuhe vergessen hatte, war noch leicht zu verschmerzen. Schwerer wog es da im wahrsten Sinne des Wortes, daß sich im Boot der TU-Mannschaft im Vergleich zu den Booten der Konkurrenz deutlich mehr Wasser ansammelte. Das mag ein Grund sein, warum nicht ganz an die guten Trainingsleistungen angeknüpft werden konnte. Professor Ewers hatte nach den guten Trainingsleistungen schon geunkt, die Generalprobe sei fast zu gut verlaufen. Doch selbst mit Bestleistung wäre man wohl gegen die starken HU-Ruderer chancenlos gewesen, wurde neidlos zugegeben.

Dem Spaß tat dies keinen Abbruch. ”Die Stimmung war hervorragend. Bei uns hat sich sogar ein echter Teamgeist entwickelt", freute sich Doris Schmidt über den gelungenen Versuch, ein Stück Gemeinsamkeit über den Sport zu schaffen. Außer ihr und dem Wissenschaftlichen Mitarbeiter und Steuermann Stefan Breitling gehörten Präsident Hans-Jürgen Ewers, Vizepräsident Jürgen Sahm, der amtierende Kanzler Wolfgang Bröker, der ehemalige TU-Vizepräsident Harald Kolrep-Rometsch, der persönliche Referent der Vizepräsidenten Patrick Thurian, der Student Holger Derlien und die ZEH-Übungsleiterin Wiebke Keck zur TU-Mannschaft.

Angesichts der erfolgreichen Premiere soll das Wettrudern im kommenden Jahr fortgesetzt und langfristig sogar als Tradition etabliert werden. FU und TU haben jedenfalls angekündigt, der HU den Wanderpokal im kommenden Jahr abnehmen zu wollen.

cho


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