TU intern - Juni 1999 - Wissenschaft

Kein alter Hut

Laserstrahlen über der Straße des 17. Juni. Nicht nur in Wissenschaft, Forschung und Technik, auch in der Kunst und der Unterhaltungsbranche gehören Laser mittlerweile zum Alltag
Obwohl schon 39 Jahre alt, ist der Laser noch längst kein alter Hut. Ganz im Gegenteil, die Lasertechnik nimmt einen kräftigen Aufschwung. Nach Daten der Optech Consulting, Bisingen, wuchs der Weltmarkt der Laserquellen 1998 auf 5,4 Mrd. DM gegenüber 4,5 Mrd. DM im Jahr 1997. Er erreichte damit ein Wachstum von gut 20 Prozent. Lasersysteme, d.h. Geräte, die unmittelbar mit einem Laser verbunden sind, konnten eine Umsatzsteigerung von 16 Prozent verzeichnen und hatten im vergangenen Jahr einen Umsatz von 97 Mrd. DM. Dies zeigt die beeindruckende "Hebelwirkung" der außergewöhnlichen Lichtquellen. Besonders in der Konsumelektronik sorgt der Einbau winziger Halbleiterlaser für Umsätze, die ein Vielfaches ihres Preises ausmachen. Laser werden daneben hauptsächlich in der Telekommunikation, der Materialbearbeitung, der Medizin, der Meßtechnik und der Forschung eingesetzt.

Die ganze Palette der Laser und ihrer Anwendungen präsentiert die LASER '99 vom 14. bis zum 18. Juni in München. Mit von der Partie sind auch fünf Exponate der TU Berlin, die alle aus dem Optischen Institut kommen. Der "Gelbe Diodengepumpte Ramanlaser" und das "Grüne Licht durch Polymere" zeigen Weiterentwicklungen von Lasern. Sie sollen Licht bestimmter, für die jeweilige Anwendung erforderlicher Wellenlängen oder Farben ausstrahlen, dabei möglichst zuverlässig funktionieren und kostengünstig herzustellen sein. Aus dem Gebiet der Lasersysteme stammen die verbleibenden drei Exponate. Der "Neue Spurengasdetektor - Infrarot High Tech im Kofferformat" ist ein einfaches, nahezu wartungsfreies System zur Untersuchung der Luftqualität. Es dient dem empfindlichen Nachweis von Umweltgiften, wie Kohlenmonoxid, Ozon oder Stickoxiden. Die "Mikroholographische Disk" verfügt als Nachfolgerin der heute üblichen optischen Datenspeicher über eine wesentlich höhere Datenspeicherdichte und Datentransferrate. Der "Diodengepumpte Festkörperlaser" dient als vielfältig verwendbarer Kleinstbeschrifter von Metallen und Nichtmetallen. Die beiden letzten Projekte wurden in Zusammenarbeit mit Berliner Firmen entwickelt.

Die Fachmesse LASER wurde 1973 in München gegründet. Mit gegenwärtig 50 Prozent ausländischen Ausstellern und über 25 Prozent ausländischen Besuchern gilt sie als größte Laser-Messe der Welt.

Ursula Resch-Esser


© 6/'99 TU-Pressestelle