TU intern - Juni 1999 - Medien
Die Post kommt um MitternachtÜber den Einsatz von Multimedia in der Mathematik
| ||
In den Genuß solch guter Nachrichten zu ungewöhnlicher Stunde können Hörerinnen und Hörer der Höheren Mathematik für Ingenieure bei Professor Dr. Helmut Bausch, Professor Dr. Jochen Becker, Dr. Günter Bärwolff und Erhard Zorn kommen. Zusammen mit seinen Kollegen setzt Bausch nicht nur alles daran, die am Morgen geschriebenen Klausuren bis zum späten Abend zu korrigieren, die Ergebnisse werden auch im WWW veröffentlicht. "Spätestens um Mitternacht können die Studierenden die Ergebnisse dort nachlesen, darauf legen wir Wert", erklärt Helmut Bausch. "Neuerdings können die Studierenden auch ihre E-Mail- Adresse angeben, und dann setzt sich Sabina Jeschke um Mitternacht noch einmal hin und verschickt die Ergebnisse", berichtet er weiter, nicht ohne das Verdienst seiner Kollegen/innen, vor allem Sabina Jeschke und Erhard Zorn, hervorzuheben. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiter kümmern sich um die Präsenz der Höheren Mathematik für Ingenieure im Internet. Neben den Klausurergebnissen gibt es dort noch weitere Serviceleistungen für die Hörer und Hörerinnen dieser Veranstaltung. Von der Homepage http://www.math.tu-berlin.de/HM/index.html aus gelangt man zu weiteren Begleitmaterialien zu den Vorlesungen. Neben einem Infoblatt finden sich dort Folien aus den Vorlesungen, Skripte und Formelsammlungen. Wer kein Übungsblatt bekommen hat, kann es aus dem WWW laden oder sich darüber informieren, in welchem Tutorium noch Plätze frei sind. Selbstverständlich kann man sich auch per E-Mail an die Dozenten, Assistenten oder Tutoren wenden. Eingeführt wurden diese Angebote im Mathe-Grundstudium, die nach Bauschs Wissen in ähnlicher Weise nur noch bei der TU München zu finden sind, vor etwa einem halben Jahr. Die Veranstaltung war zuvor stark in die Kritik der Studierenden geraten. Auch in der Vorlesung nutzt Professor Bausch die neuen Medien. "Natürlich wissen wir, daß die meisten Studierenden keine ausgeprägten Fans der Mathematik sind", überrascht Helmut Bausch mit einer recht nüchternen Einschätzung der Lage. Um den Studierenden die Angst vor der Mathematik zu nehmen und sie neugierig zu machen, setzt er auf eine stark visuell geprägte Vorlesung. So kann man zum Beispiel per Animationsprogramm auf dem Computer zeigen, wie sich eine Funktion in Abhängigkeit von den Parametern ändert, ob Polstellen auftreten, die Funktion unstetig wird, oder wie sich verschiedene Näherungsverfahren auf den Verlauf einer Kurve auswirken. So liefern wabernde, springende oder explodierende Kurven eine anschauliche Vorstellung von der Mathematik, die mit Tafel und Kreide nicht zu vermitteln wäre. Die Programme stehen den Studierenden auch außerhalb der Vorlesung zur Verfügung, zum mathematischen Experimentieren, wie Bausch dieses Spielen mit mathematischen Methoden und Funktionen nennt. Natürlich seien solche Vorlesungen, ebenso wie die Darstellung im Internet mit viel technischem Aufwand und persönlichem Engagement aller Beteiligten verbunden, erklärt Bausch. Er freut sich, daß die technische Ausstattung in den Hörsälen, zum Beispiel im Audimax, mittlerweile viel besser geworden ist. MEHR HÖRER IN DER VORLESUNG Nach seinen Beobachtungen sind die Vorlesungen seit Einsatz des PCs voller geworden. "Was nicht heißen soll, daß es nicht immer noch Studierende gibt, die den Stoff zu trocken finden", sagt Bausch. Er soll aber auch, davon berichten Studierende in der Umfrage des Präsidenten, am Ende der Veranstaltung für sein überdurchschnittliches Engagement mit "Standing ovations" belohnt worden sein. Noch unklar ist, wie es in Zukunft weitergeht, da für eine Erweiterung des Serviceangebotes im WWW zusätzliches Personal erforderlich wäre. Die Planstelle von Professor Bausch, der im Rahmen des Wissenschaftlerintegrationsprogramms an die TU Berlin gekommen ist, wird Ende nächsten Jahres auslaufen - Fortsetzung offen. urs Unterstützung beim Einsatz neuer Medien in der Lehre bietet das Audiovisuelle Zentrum der TU Berlin:WO? Seit dem Sommersemester 1999 wird in den Gebäuden
ein neuer Service angeboten. WAS? MULTIMEDIA-Verkabelung mit "Steckdosen" für
und "Steckdosen" für Multimedia-Projektoren. WIE? Nutzung der Anlagen nach Absprache mit
in Zusammenarbeit mit den Hausmeistern der Gebäude. DEMNÄCHST? Weitere Hörsäle sollen mit neuer Technologie ausgestattet werden:
Die Planung erfolgt gemeinsam mit der Abteilung IV Bau- und technische Angelegenheiten.
© 6/'99 TU-Pressestelle |