TU intern - Juni 1999 - Aktuelles
Technik für die Welt von MorgenTU-Forschungsstätten öffnen ihre Pforten im Rahmen des Programms "Berlin: offene Stadt" Was im kommenden Jahrtausend vielleicht schon Wirklichkeit ist, wird heute in den Laboren, Werkstätten und Versuchsfeldern untersucht. Wissenschaft zum Schauen, Staunen und Anfassen für jung und alt, für Laien und Fachleute bietet die TU Berlin zwischen dem 21. und 25. Juni 1999 und am 24./25. August 1999. Sechs Bereiche öffnen ihre Pforten, um Forschungsergebnisse zu zeigen. Die Rundgänge und Führungen sind Teil des Sommerprogramms "Berlin: offene Stadt - Die Stadt als Ausstellung", das Partner für Berlin - Gesellschaft für Hauptstadt-Marketing GmbH und die Berliner Festspiele GmbH veranstalten. Das Programm will mit Führungen, Rundgängen und Besichtigungen sowohl den Gästen der Stadt als auch den Berlinerinnen und Berlinern das "neue Berlin" zeigen. Die TU-Veranstaltungen finden in der Themenwoche "Stadt des Wissens" statt. Der Eintritt ist frei. Wer sich für den Rundgang in der VWS interessiert, sollte sich unbedingt vorher anmelden, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Darüber hinaus präsentiert die TU-Geologin Gerda Schirrmeister auch in diesem Jahr wieder Führungen zum Thema "Steine in Berlin". Der Raumfahrt Dampf machen
Mit "Aquarius X-RATOS"
soll die Raumfahrt der Zukunft möglich werden. Die neue Raketenstarthilfe
läuft mit Heißwasserantrieb und ist nicht nur wiederverwendbar,
sondern auch umweltschonend. Das System kann sekundenschnell von
Null auf Hundert durchstarten. Im Gegensatz zu den konventionellen
Trägerraketen beschleunigt es seine Last parallel zum Boden
und hebt nicht senkrecht ab. Steine in Berlin
Steine sind spannende Zeugen der Geschichte. Sie erzählen
von der Erdgeschichte ebenso wie von der Architektur- und Handelsgeschichte.
Bei vier Rundgängen vermittelt Gerda Schirrmeister vom Institut
für Angewandte Geowissenschaften II die vielfältige
Bedeutung der Steine in Berlins Mitte. Bionik - die Natur hat es vorgemacht
Daß die Wissenschaft einiges von der Natur lernen kann,
zeigen Forscher vom Fachgebiet Bionik und Evolutionstechnik.
Aus Vorbildern der Natur lassen sich erstaunliche und effektive
Lösungen für technische Probleme von heute entwickeln.
Zum Beispiel kann bei Flugzeugen der Energieverbrauch durch pinguinähnliche
Rümpfe gesenkt werden. Das Flugverhalten von Flugzeugen könnte
verbessert werden, indem die Tragflächen Konstruktionen erhalten,
die den Deckfedern eines Vogelflügels nachempfunden sind.
Welche raffinierte Methoden Wassertiere zur Energieeinsparung
entwickelt haben, zeigen Versuche mit Nachbildungen von Haifischschuppen
und Delphinhaut. Cyberart und Online-HandelAls Auftakt der Themenwoche "Stadt des Wissens" findet vom 21. bis zum 30. Juni im neuen Wissenschaftsforum am Gendarmenmarkt das "forum mediale" statt. Die Ausstellung, die der Forschungsmarkt Berlin in Kooperation mit der Investitionsbank Berlin im Rahmen des Schaufensters der Wissenschaft organisiert, soll quer durch die Hochschulen, Museen, Bibliotheken und OP's zeigen, was die Hauptstadt an Virtual reality, 3-D-Animation, Multimedia, Webdesign und virtueller Lehre, kurz an kommunikativen Leistungen zu bieten hat. Die TU Berlin beteiligt sich mit dem "Virtuellen Marktplatz Internet", der im Forschungsschwerpunkt für Netzwerktechnologie und MultiMedia-Anwendungen (FSP-PV) entwickelt wurde. Dabei geht es darum, daß auch in der Kunst das Internet zunehmend als Ort der Präsentation genutzt wird und um die dabei entstehenden Fragen zur Sicherheit des Online-Handels. Gezeigt wird eine virtuelle Galerie für zeitgenössische Medienkunst, die Angebote kundenspezifisch erzeugt. | ||
Strömungsforschung in der rosa Röhre
Den auffälligen blauen Kasten mit der riesigen rosa Röhre
dürfte wohl jeder Tiergartenspaziergänger kennen. Dahinter
verbirgt sich die Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau (VWS).
In der Röhre steckt ein Wasserumlauf, der mit einem Fassungsvermögen
von 3000 Tonnen Wasser weltweit der größte seiner Art
ist. Hier werden vor allem die Wirkungen von Strömung und
Seegang auf Schiffe untersucht. Mit Hilfe verkleinerter Modelle
lassen sich Bedingungen wie auf hoher See simulieren. So wird
unter anderem ein Modellversuch mit dem Modell eines Teeklipper
aus dem 19. Jahrhundert gemacht. In der VWS werden aber nicht
nur Versuche mit Schiffen durchgeführt, auch die Autoindustrie
läßt das Strömungsverhalten ihrer Neuentwicklungen
hier untersuchen. Da die Teilnehmeranzahl auf 25 begrenzt ist,
wird um Anmeldung gebeten. Wenn der Termin am 22. Juni ausgebucht
ist, wird am 24. Juni ein zweiter Termin angeboten. Am 24. August
findet ein Wiederholungstermin statt. Anmeldung jeweils in der
TU-Pressestelle: Tel.: 030/314-22919 oder -23922. Sicherheit und Lärmschutz für die Bahn
Eisenbahnunglücke, wie etwa in Eschede, werfen Fragen nach
mehr Sicherheit im Eisenbahnverkehr auf. TU-Wissenschaftler/innen
vom Institut für Straßen und Schienenverkehr
präsentieren in Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Forschungsverbund Bahntechnik
ihre Lösungsvorschläge. Bei einer Mini-Crash-Anlage
kann man sehen, welche Kräfte bei einem Aufprall wirken.
Außerdem werden Möglichkeiten zur Lärmminderung
bei Lok und Schiene vorgestellt. Greifen Sie selbst zum Hammer
und hören Sie den Unterschied bei verschiedenen Schienenmodellen
und Rädern. Darüber hinaus können Sie sich in eine
Mini-U-Bahn setzen sowie den Mechanismus einer Druckluftbremse
kennenlernen. Die Fabrik von morgen
Im Produktionstechnischen Zentrum (PTZ)
Berlin werden zukunftsorientierte Technologien für die Produktentwicklung,
den Produktionsprozeß und die Gestaltung industrieller Fabrikbetriebe
erarbeitet. Dabei geht es auch um die Automatisierung und Umweltentlastung
mit Hilfe neuester Maschinen und Techniken in der Fabrik von morgen.
Eine besonders wirksame Form der Umweltentlastung ist die Wiederverwertung
alter Materialien, zum Beispiel das Recycling von ausgedientem
Hausrat wie Kühlschränken und Waschmaschinen. Voraussetzung
dafür ist eine effektive Demontage. Gezeigt werden unter
anderem Verfahren wie das Reinigen von Metallen und Dichtungen
mit Hilfe des C02-Trockeneisstrahlverfahrens, die Umformung von
Werkstücken in einem Magnetfeld, und ein ausgeklügeltes
Entschraubwerkzeug. Außerdem gibt es eine Vorführung
zum Thema Virtuelle Realität. Ein schwimmender Kran, der den Kölner Dom überragt
Riesige Schwimmkrane, höher als der Kölner Dom, werden
bei Installationsarbeiten großer Off-shore-Bauwerke, wie
zum Beispiel beim Bau der Brücke über den großen
Belt/Dänemark, und auch in küstennahen Regionen als
Transport-, Bergungs- und Hebefahrzeuge eingesetzt. Wie sich ein
solcher Koloß auch bei Wellengang über Wasser halten
kann, wird bei einem Modellversuch in einer Wasserrinne gezeigt.
Bei einem weiteren Versuch geht es um den Küstenschutz durch
sogenannte Wellenabsorber. Ein weiteres Thema ist die Aufnahme
von ausgelaufenem Öl nach Schiffsunglücken bei Seegang.
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