TU intern - Juni 1999 - Studium

Neue Verhandlungen über das Semesterticket

Nachdem Ende letzten Jahres keine Einigung über den Preis des Semestertickets erzielt werden konnte, scheint nun wieder Bewegung in die Gespräche zu kommen. Am 3. Juni hat das Berliner Abgeordnetenhaus entschieden, daß ein neuer Unternehmensvertrag mit der BVG geschlossen werden soll, und damit grünes Licht für eine Sanierung des Unternehmens gegeben. Pläne einer Holding mit der Deutschen Bahn AG sind damit vom Tisch. Der neue Unternehmensvertrag gibt der BVG für die nächsten Jahre Planungssicherheit und schafft die für neue Tarifkonzepte notwendige Flexibilität für das Unternehmen. Zu den im Rahmen dieses Vertrages zu diskutierenden Themen gehört auch ein attraktives Semesterticket, das die BVG im Rahmen der vertraglich vereinbarten Leistungen anzubieten hätte. In diesem Zusammenhang wurde von Mitgliedern der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus ein neuer Kompromißvorschlag unterbreitet. Danach soll ein verbundweit in den Ländern Berlin und Brandenburg gültiges Semesterticket zu einem Preis von 215 DM schnellstmöglich eingeführt werden. In einer mehrsemestrigen Testphase sollen die Auswirkungen dieses Tickets auf die Ertragssituation der Verkehrsbetriebe untersucht werden. Am Ende dieser Phase soll in einem von beiden Verhandlungspartnern getragenen Gutachten der endgültige Preis für das Semesterticket auf Basis der Einnahmeneutralität ermittelt werden. Diese Vorgehensweise wird von den in der Länderkoordination SEMTIX Berlin-Brandenburg zusammengeschlossenen Studierendenschaften prinzipiell begrüßt. Auch erste Reaktionen seitens der BVG nehmen diesen Vorschlag positiv auf. Zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses waren die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen, jedoch ist eine Einführung des Semestertickets zum Wintersemester in den Bereich des Möglichen gerückt. Aktuelle Informationen wird der AStA TU unter http://www.tu-berlin.de/~semtix publizieren.

Bei einer Urabstimmung im November hatten sich die Studierenden der TU mit großer Mehrheit für ein verbundweit gültiges Semesterticket zu einem Preis von bis zu 200 DM ausgesprochen. Ein Angebot des Verkehrsverbundes für ein Semesterticket zu einem Preis von 227,50 DM wurde mehrheitlich abgelehnt. Bislang waren alle Vorstöße von Verkehrsverbund und Studierendenschaften zu einem Semesterticket zu einem attraktiveren Preis am Veto der BVG gescheitert. Auch Verhandlungsbemühungen von Verkehrssenator Klemann konnten die BVG im letzen Jahr nicht zu einer konstruktiven Position bewegen.

Florian Böhm


© 6/'99 TU-Pressestelle