TU intern - Juni 1999 - Gründer

Zehn Thesen für Gründer

Im Rahmen der Deutschen Existenzgründertage vom 7. bis 9. Mai 1999 fand auf Einladung des ExistenzGründer-Instituts Berlin ein Konzeptworkshop mit Professoren und Gründungsforschern zur Verbesserung der Unternehmensgründerausbildung an den Hochschulen statt. Die Teilnehmer waren namhafte Gründungsforscher privater und öffentlicher Hochschulen aus ganz Deutschland, unter ihnen auch Prof. Dr. Günther Seliger vom Institut für Werkzeugmaschinen der TU Berlin. Als Ergebnis des Workshops formulierten die Teilnehmer zehn Thesen, die zur Verbesserung der unternehmerischen Ausbildung an deutschen Hochschulen beitragen sollen. Im Kern schlagen die Thesen eine verstärkte Förderung selbständigen Denkens und Handelns an den Hochschulen, die Schaffung von Kompetenzzentren, sog. "Centers of Entrepreneurship", an den Hochschulen und die Verbindung von Theorie und Praxis zur Gewährleistung exzellenter Qualität in der Ausbildung vor. Nachfolgend eine gekürzte Version der Thesen. Die vollständige Fassung kann beim ExistenzGründer-Institut Berlin unter (030) 21 25-28 00 angefordert werden.

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10 Berliner Gründerthesen 1999 - zur Förderung unternehmerischer Kultur an den Hochschulen

  1. Eine gezielte Förderung von selbständigem Denken und Handeln im Sinne eines Beitrages zu einer Kultur des Entrepreneurships ist möglich und vornehmlich Aufgabe der Hochschulen.
  2. Die Selbständigkeit sollte durch die Hochschulen auf drei Ebenen gefördert werden:
    • einer allgemeinen Befähigung zu selbständigem Handeln,
    • einer ökonomischen Selbständigkeit (z. B. im Rahmen freier Berufe),
    • einer spezifischen Befähigung zur unternehmerischen Selbständigkeit, zum Schaffen von Arbeitsplätzen durch die Gründung von Unternehmen.
  3. Der Unternehmergeist an den Hochschulen sollte alle Fachbereiche erreichen.
  4. Es sollten "Centers of Entrepreneurship" an den Hochschulen geschaffen werden.
  5. Die Handlungsorientierung in Studium und Lehre sollten entwickelt und intensiviert werden.
  6. Unternehmerpersönlichkeiten sollten sich in den Kernprozessen der Hochschule entfalten können. Flexibilität, Führungskraft, Teamgeist, das Gespür für Situationen sind wichtige Fähigkeiten zum Erschließen von Wissensquellen und können in Studium, Lehre und Forschung vermittelt werden.
  7. Originäre Aufgabe der Hochschulen ist die Reflexion des Bestehenden. Dies kann Ausgangspunkt für unternehmerische Ideenfindung und -entwicklung sein.
  8. Vorbilder spielen bei der Motivation zu unternehmerischen Aktivitäten eine wichtige Rolle.
  9. Gründerförderung erfodert auch flexible Lehrende und flexible Strukturen der Hochschulorganisation und -verwaltung.
  10. Das Ziel einer hohen Qualität der Ausbildung bedarf der Motivation wie auch der Selektion, d.h. fördern und fordern.


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