TU intern - Mai 1999 - Menschen
Gesundheit trotz leerer Kassen
Enge finanzielle Ressourcen und ein erweitertes Gesundheitsverständnis erfordern neue Wege bei der Umsetzung gesundheitsförderlicher Ziele für die Kommunen. Für die Verbesserung der Lebensqualität und damit die Gesundheitsförderung von Bewohnern sozial benachteiligter Wohnviertel sind zum Beispiel Projekte erforderlich, in denen kommunale Ressorts wie Gesundheit, Soziales, Wohnen und Verkehr mit Wohnungsbaugesellschaften, Bürgerinitiativen, Schulen und freien Investoren gezielt zusammenarbeiten. Eine neue, auf die Einbeziehung und Zusammenarbeit aller Beteiligten ausgerichtete Planungskultur empfiehlt ein Praxis-Leitfaden, der von der Projektgruppe "Kooperative Projektentwicklung zur kommunalen Gesundheitsförderung" am Berliner Zentrum Public Health der TU Berlin entwickelt wurde. Für den Leitfaden erhielt das Team um den Projektleiter Prof. Dr. Dr. Heiner Legewie vom TU-Institut für Sozialwissenschaften und den beiden Wissenschaftlichen Mitarbeitern Birgit Böhm und Michael Janßen den Berliner Gesundheitspreis 1998. Damit verbunden ist ein Preisgeld in Höhe von 10000 DM. Der mit insgesamt 100000 DM dotierte Preis wurde zum zweiten Mal vom AOK-Bundesverband, der AOK-Berlin und der Ärztekammer Berlin vergeben. Der Praxisleitfaden beinhaltet Handlungsempfehlungen für die Planung und Steuerung von kooperativen Projekten. Berücksichtigt werden typische Aufgaben wie die Entwicklung einer aufgabenangemessenen Organisationsstruktur oder die Planung von Qualitätssicherung und Öffentlichkeitsarbeit, aber auch kommunikationspsychologische Bereiche wie die Berücksichtigung von Macht- und Führungsaspekten sowie die Bewältigung von Konflikten. Zielgruppen des Leitfadens sind Einzelpersonen, Arbeitsgruppen und Institutionen. Grundlage der Empfehlungen sind empirische Fallstudien zur Kooperation in kommunalen Projekten, Experteninterviews und Praxiserprobungen. cho
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