TU intern - Mai 1999 - Arbeitsplatz Uni

Unter vier Augen

Haben Sie schon mit Ihrem Chef oder Ihrer Chefin gesprochen? Diese Frage könnte in Zukunft an der TU Berlin eine ganz neue Bedeutung bekommen. Geplant sind Gespräche unter vier Augen zwischen Chef/in und Mitarbeiter/in. Dabei wird es nicht um die üblichen Arbeitsabläufe gehen, vielmehr sollen diese Gespräche Gelegenheit dazu geben, die Arbeit zu analysieren sowie Änderungen und Verbesserungen zu vereinbaren. Diese "Mitarbeiter/innen-Vorgesetzten-Gespräche" sollen als neues Instrument der Mitarbeiterführung die Kommunikation zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern fördern und gewährleisten, daß jede und jeder entsprechend seinen/ihren Fähigkeiten optimal arbeiten kann. Im Rahmen der Verwaltungsreform wird diese Form der Mitarbeiterführung auch an der TU Berlin eingeführt werden. Allerdings: auch kommunizieren will gelernt sein, Weiterbildung ist also angesagt.

Die Konzeption und Organisation der entsprechenden Kurse ist eine der Aufgaben von Elke Röth, die seit dem 1. März den Bereich Weiterbildung, II 3 leitet. Mit ihren vier Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ist sie unter anderem für die Weiterbildungsmaßnahmen verantwortlich, die durch Strukturreform und Verwaltungsreform an der TU Berlin nötig werden. Die oben beschriebenen "Mitarbeiter/innen-Vorgesetzten-Gespräche" sind ein Beispiel dafür. Sie werden bereits in einem Pilotprojekt in der Abteilung II Personalwesen durchgeführt. Vorausgegangen waren Fortbildungskurse, verpflichtend für die Vorgesetzten, freiwillig für die Mitarbeiter. Trotz anfänglicher Skepsis stießen die Kurse auf großes Interesse. "Wir reden doch zu wenig miteinander, diese Erkenntnis stand bei vielen Teilnehmern am Ende der Weiterbildung", sagt Elke Röth.

Fortbildungsmaßnahmen, die Schlüsselqualifikationen im Bereich der Kommunikation vermitteln sollen, sind ein Schwerpunkt ihrer Arbeit, daneben wird es weitere Kurse geben, die zum Beispiel den veränderten Ansprüchen in der Verwaltung, Stichwort Fakultätsservicecenter, Rechnung tragen oder durch die geplante Budgetierung entstehen. Einen weiteren Schwerpunkt verwaltungsreformbedingter Weiterbildung sieht Elke Röth in Umschulungs- und Anpassungsmaßnahmen. Sie denkt dabei vor allem an die Kolleginnen und Kollegen, deren Stellen zukünftig wegfallen werden. Da betriebsbedingte Kündigungen nicht geplant sind, geht sie davon aus, daß etwa 200 Mitarbeiter/innen innerhalb der Universität ihre Stelle wechseln werden. Dann gilt es herauszufinden, wo der jeweilige Umschulungsbedarf liegt. Dabei kommt Elke Röth ihre langjährige Tätigkeit an der TU - vor kurzem feierte sie ihr 20jähriges TU-Jubiläum - ebenso zugute wie ihre Tätigkeit im Personalrat von Dezember 1989 bis Februar 1999. "Wenn man die Bereiche kennt, hat man eine viel bessere Vorstellung davon, wo der konkrete Wissensbedarf liegt", erklärt Elke Röth.

Über eines hat sie sich bei Antritt ihrer neuen Position besonders gefreut: "Die Kolleginnen und Kollegen haben mich nicht nur mit offenen Armen empfangen, sondern mir auch schon am ersten Tag einen funktionsfähigen PC mit Internetanschluß auf den Schreibtisch gestellt."

urs


© 5/'99 TU-Pressestelle