TU intern - Mai 1999 - Aktuelles

Vom Handwerk zur Industrie - die Geschichte des Schiffbaus in Deutschland

100 Jahre Schiffbautechnische Gesellschaft

Die Ausstellung will mittels Schiffsmodellen und Exponaten aus der Forschung einen Überblick über die letzten 100 Jahre Schiffbau geben, aber auch einen Ausblick in die Zukunft wagen
Vor 100 Jahren, am 23. Mai 1899, wurde in Berlin die Schiffbautechnische Gesellschaft (STG) e. V. gegründet. Sie feiert dieses Jubiläum, in Zusammenarbeit mit der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau der TU Berlin, mit einer Ausstellung und einem Festprogramm, das auch die Berliner Bürger anspricht.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts blühten Handel und Industrie in Deutschland auf, auch der Schiffbau erlebte einen deutlichen Aufschwung. Stahl ersetzte Eisen als Baustoff, die Dampfmaschine erwies sich als zuverlässiger Antrieb und durch Erfindungen von Kühlsystemen, wie zum Beispiel die Ammoniak-Eismaschine, war der Transport von verderblichen Lebensmitteln über lange Seestrecken möglich.

Um gegenüber den britischen Werften, die mit rund 75 Prozent Marktanteil damals führend waren, konkurrenzfähig zu werden, mußte sich der deutsche Schiffbau von einem Handwerk in eine Industrie wandeln. Wissenschaftliche Erkenntnisse und technischer Fortschritt waren gefragt - und natürlich qualifiziertes Personal, das beides ermöglichen konnte. Um den Austausch zwischen den Fachleuten zu verbessern und einen Sammelpunkt für die technisch-wissenschaftliche Forschung und Entwicklung im Schiffbau in Deutschland zu schaffen, gründeten Vertreter aus Wissenschaft und Praxis sowie der Marine schließlich die Schiffbautechnische Gesellschaft (STG) e. V. Die erste Hauptversammlung der Gesellschaft fand in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. am 5./6. Dezember 1899 in der Aula der Königlichen Technischen Hochschule Berlin statt, der Vorgängereinrichtung der Technischen Universität Berlin. Heute findet die Hauptversammlung abwechselnd in Hamburg und Berlin statt, in der Hauptstadt traditionsgemäß an der TU Berlin. Durch vielfältige Aktivitäten hat der Verein seit seiner Gründung die Entwicklung in der Schiffstechnik und im Schiffbau nachhaltig beeinflußt. Die 100jährige Geschichte der Schiffbautechnischen Gesellschaft spiegelt daher auch die erfolgreiche Geschichte von Forschung und Entwicklung im Bereich Schiffbau und Schiffstechnik wider. Eine Ausstellung verschiedener Schiffsmodelle sowie mit Exponaten der Forschung auf dem Gebiet der Schiffshydrodynamik soll einen Überblick über die Entwicklung der letzten 100 Jahre, aber auch einen Ausblick in die Zukunft des Schiffbaus geben.

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Die Ausstellung, die sich besonders auch an jugendliche Besucher wendet, wird am 25. Mai um 19.00 Uhr in der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau, Müller-Breslau-Str. (Schleuseninsel), 10623 Berlin, eröffnet. Sie kann bis zum 18. Juli 1999 täglich von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt kostet 3,- DM, ermäßigt 1,- DM. Gruppenführungen, vor allem für Schulklassen, sind nach Vereinbarung möglich. Interessenten wenden sich an das Sekretariat der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau der TU Berlin: Tel.: 3 11 84-226.

Daneben feiert die Schiffbautechnische Gesellschaft ihr Jubiläum mit einem fünftägigen, teils öffentlichen Festprogramm. Dazu gehören ein Sprechtag "Neues aus der Hochschule" am 25. Mai, 10-15 Uhr sowie Vorträge am 26. Mai von 9-17 Uhr, beides im Ernst-Reuter-Haus, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin. Weitere Informationen sind bei der Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiffbau der TU Berlin, Tel.: 31 18 42 23, erhältlich.


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