TU intern - November 1999 - Medien

Virtuelles Müllrecycling

Jeder kennt sie, jeder hasst sie: virtuelle Flugblätter, auch Junkmail genannt. Hierbei handelt es sich um zumeist dubiose Angebote per E-Mail, in denen das neueste Rezept zum schnellen Reichwerden, Gutscheine für Traumreisen, käufliche Doktortitel oder auch pornographische Inhalte feilgeboten werden. Die meisten von uns löschen diese unerwünschten Nachrichten sofort sowohl aus der Mailbox als auch aus dem Gedächtnis; einige E-Mail-Programme bewahren jedoch auch gelöschte Mails noch eine Weile im programmeigenen Papierkorb auf, der so schnell auf eine nicht zu unterschätzende Größe anwachsen und die Kapazität der Festplatte empfindlich mindern kann.

Seit einiger Zeit gibt es nun eine neue Möglichkeit, mit unerwünschten Nachrichten fertig zu werden: das Zauberwort heißt E-Mail-Recycling. Hierbei wird der Datenmüll an die elektronische Wiederaufbereitungsanlage muell@muelltonne.de weitergeleitet und kommt kurz darauf fein sortiert zurück. Wer es lieber witzig oder poetisch mag, kann auch die Dienststellen witzbold@muelltonne.de bzw. poet@muelltonne.de bemühen, die die Nachricht nicht einfach nur in ihre Bestandteile zerlegen, sondern diese direkt zu Witzen oder Gedichten aufbereiten, die man dann wiederum an die (mehr oder weniger) erfreute Verwandt- und Bekanntschaft verteilen kann. Falls beim Recyclingvorgang einzelne Buchstaben oder Satzzeichen übrig bleiben, werden diese (wiederum sortiert) einzeln mitgeliefert bzw. (bei größeren Mengen) zur Abholung im Depot bereitgehalten.

Übrigens sind die Betreiber der Recycling-Datenbank, in der die verwendeten Gedichte und Witze gespeichert sind, ständig auf der Suche nach neuem Material. Wer also etwas beizutragen hat, kann dies unter http://www.muelltonne.de/newdb.html tun.

Möglich gemacht wird der Service durch eine Kooperation der Sendung "com.p@ss" des Hessischen Rundfunks (hr) und der Systemberatung Dunkel GmbH. Wer noch Fragen zum genauen Wie und Warum hat, bekommt diese unter http://www.muelltonne.de beantwortet.

Ulrike Schaefer


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